Der Facebook-Ausbruch könnte Jerry Buell den Job kosten (Bild: Facebook)
In Florida hat eine High School einem ehemaligen "Lehrer des Monats" die Unterrichtserlaubnis entzogen, weil er im Internet gegen die Homo-Ehe polemisiert hatte.
Jerry Buell, der seit über 26 Jahren in Lake County US-Geschichte und Politik lehrt, hatte auf seiner privaten Facebook-Seite die Öffnung der Ehe im Bundesstaat New York kommentiert: "Ich habe mir während des Abendessen die Nachrichten angeschaut, als eine Geschichte über gleichgeschlechtliche Partnerschaften in New York gelaufen ist. Ich hätte mich fast übergeben." Die Homo-Ehe bezeichnete er auf Facebook auch als "Kloake".
Chris Patton, der Sprecher der Schulen in Lake County, erklärte daraufhin, dass Buell künftig keine Schüler mehr unterrichten darf, bis eine interne Untersuchung abgeschlossen ist. "Wir untersuchen, ob das eine Verletzung des Verhaltenskodexes darstellt. Bis dahin wird der Lehrer nur administrative Aufgaben für uns erledigen", so Patton.
In einem Interview mit dem "Orlando Sentinel" verteidigt sich Buell: "Ich habe Kids unterrichtet, von denen ich wusste, dass sie homosexuell sind. Ich hasse sie nicht, ich liebe sie", so Buell. "Ich habe das nicht aus Hass geschrieben. Ich habe die Sache nur persönlich gedeutet." Der Lehrer fühlt sich in seinem verfassungsmäßigen Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt.
In der explosiven politischen Debatte in Amerika polarisiert dieser Fall derzeit in den amerikanischen Medien. Auf Facebook sind seine Äußerungen zwar inzwischen verschwunden - statt dessen gibt es nun zwei Gruppen, die sich für oder gegen Buell aussprechen. Knapp 80 Kritiker stehen hier knapp 550 Unterstützern des Lehrers gegenüber. Darin wird der Fall ausführlich debattiert - so fragt eine Facebook-Kommentatorin, die hinter Buell steht: "Können Leute nicht ihre Meinung in einer persönlichen Seite ausdrücken? Sind wir etwa in Castros Kuba, in Nazi-Deutschland oder Husseins Irak?". Auf der anderen Seite argumentiert eine Kritikerin: "Er ist ein Lehrer und sollte Meinungen für sich behalten, die seinen Schülern schaden könnten. Wir haben ja oft genug gehört, wie viele schwule Schüler sich wegen solcher Sprüche das Leben nehmen." (dk)