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  • 08. September 2011 23 2 Min.

Schwules Blut wird in den meisten Ländern generell als Risikoblut abgelehnt (Bild: Thirteen Of Clubs / flickr / by-sa 2.0)

Das britische Gesundheits­ministerium hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass Schwule künftig Blut spenden dürfen - sofern sie ein Jahr lang keinen gleich­geschlechtlichen Sex hatten.

Die neue Regelung wird in England, Wales und Schottland am 7. November in Kraft treten. Noch ist unklar, ob auch der Landesteil Nordirland nachziehen wird. Bislang durften Schwule im Vereinigten Königreich überhaupt kein Blut spenden, egal, wie oft sie Sex hatten oder haben. Das Verbot wurde in den 1980er Jahren im Rahmen der Aids-Krise eingeführt.

Ein Fachausschuss der Regierung hatte 18 Monate lang über eine Neuregelung des Blutspendeverbots für Schwule beraten. Zunächst wurde im April bekannt, dass die Regierung anstreben würde, Schwulen, die zehn Jahre lang keinen Sex hatten, das Blutspenden zu erlauben (queer.de berichtete).

Homo-Gruppen begrüßten die angekündigte Liberalisierung. Sie kritisierten jedoch, dass nach wie vor Homo­sexuelle mit einem anderen Maßstab gemessen werden würden als Heteros: "Es ist unverhältnismäßig, jeden Mann, der Sex mit einem Mann hatte, für ein Jahr auszuschließen. Das Verbot gilt selbst dann, wenn nur Oralsex stattgefunden hat", erklärte Ben Summerskill von der Gruppe Stonewall. Er fordert, dass alle Blutspender - unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung - individuell nach der Infektionsgefahr eingestuft werden sollen.

In Deutschland hat die Bundesärztekammer ein generelles Blutspendeverbot für sexuell aktive Schwule ausgesprochen, unabhängig davon, ob sie Safer Sex praktizieren oder nicht. Im Dezember 2010 erklärte die Bundesregierung, dass eine Expertengruppe am Robert-Koch-Institut derzeit über Veränderungen nachdenkt (queer.de berichtete). Die Deutsche Aids-Hilfe fordert ein Ende des generellen Verbots für Schwule, da "viele Heterosexuelle zumindest zeitweise höhere Infektionsrisiken" aufweisen würden.

Es gibt mehrere Beispiele für Länder, in denen Schwule eine Phase der Keuschheit einlegen müssen, um sich fürs Blutspenden zu qualifizieren. So beträgt die Wartezeit in Neuseeland bei zehn Jahren, in Südafrika bei fünf. In den USA dürfen nur Männer spenden, die nach 1977 keinen Homo-Sex mehr gehabt haben - also seit 34 Jahren. (dk)

-w-

#1 Mister_Jackpot
  • 08.09.2011, 14:05h
  • Und wie bitte soll das kontrolliert werden? Und wird das auch für Heteros gelten? Es ist wirklich anstrengend solche Nachrichten zu lesen, in denen weiter die unterschiedliche Bewertung von heterosexuellem und homosexuellen Geschlechtsverkehr zementiert wird. Und das wird dann auch noch als Fortschritt verkauft...Lächerlich...
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#2 SchrottboykottAnonym
  • 08.09.2011, 15:01h
  • Tja, dann kriegen sie eben kein Blut. Ich würde wegen einer Blutspendemöglichkeit weder lügen noch enthaltsam leben. Wo sind wir denn ?
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#3 Geert
  • 08.09.2011, 15:44h
  • Dass in Deutschland die Bundesärztekammer ein generelles Blutspendeverbot für Schwule ausgesprochen hat, ist gut und richtig! Es ist zu hoffen, dass es bei dieser Regelung bleibt.
    Man muss sich nur die Statistiken über die Geschlechtskrankheiten ansehen, wo in den meisten Fällen die Schwulen eine Ansteckungsrate haben, die um ein Vielfaches über der der Heteros liegt.
    Man muss sich nur einmal vorstellen, man liege auf der Intensivstation und benötige eine Blutübertragung. Ich jedenfalls hätte ein ungutes Gefühl, wenn dieses Blut von promisken Schwulen mit Hunderten von Geschlechtspartnern käme.
    Ja, ich weiss, Heteros ficken auch herum und es werden jetzt sofort einige Leute "Diskriminierung!" rufen, aber die Statistiken über die Geschlechtskrankheiten sagen eindeutig, dass der Durchseuchungsgrad bei Schwulen bei vielen Krankheiten bis zu 10 mal höher liegt als bei Heteros.
    Die Gesundheit geht vor!
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