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"Religionsfreiheit"

PayPal hält an Homo-Hassern fest

  • 15. September 2011 19 2 Min.

Auch die rumänische Gruppe Noua Dreaptă darf via PayPal für Spenden werben (Bild: allout.org)

Der Bezahldienst PayPal will weiter Kunden für homophobe Gruppen anbieten und beruft sich dabei auf die Religionsfreiheit.

Eine Sprecherin von PayPal reagiert damit erstmals auf eine Petition. Darin fordern inzwischen rund 35.000 Unterzeichner, dass PayPal geschäftliche Beziehungen mit zehn Gruppen beendet, die meist aus religiösen Gründen Stimmung gegen Schwule und Lesben macht (queer.de berichtete). Unter ihnen befinden sich etwa die rumänischen Nationalisten von Noua Dreaptă, die in Rumänien und Moldawien Angriffe auf CSDs geplant haben und mit der NPD zusammenarbeiten. Die meisten anderen Gruppen kommen aus den USA und machen Schwule etwa für den Nazi-Terror verantwortlich oder beschimpfen sie als Kinderschänder, die durch Vergewaltigungen neue "Mitglieder" rekrutierten.

"PayPal erlaubt die Nutzung der Dienste nicht, wenn für Hass, Gewalt oder Intoleranz gegenüber bestimmten Rassen geworben wird", behauptet die PayPal-Sprecherin nach Angaben von "Pink News". Der Konzern nehme diese Regel sehr ernst. "Aber wir müssen auch das Recht auf freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit beachten. Diese beiden Punkte stehen miteinander in Konflikt und wir versuchen, sie so objektiv wie möglich miteinander abzuwägen."

Bankkundengeheimnis wird geschützt

Zu einzelnen Organisationen wollte sie wegen des "Bankkundengeheimnisses" nicht Stellung nehmen - jedem, der gegen die Nutzungsbedingungen verstoße, werde jedoch das Konto gekündigt.

Die Gruppe AllOut, die die Petition initiiert hat, kritisiert, dass PayPal mit zweierlei Maß messe: So sei der rassistische Ku Klux Klan von PayPal abgelehnt worden. Organisationen, die auf die gleiche Art gegen sexuelle Minderheiten hetzten, würden dagegen mit offenen Armen empfangen. Der Bezahldienst hat außerdem andere umstrittene Gruppen abgelehnt, so etwa die Enthüllungsplattform WikiLeaks. (dk)

-w-

#1 AndiAnonym
  • 15.09.2011, 11:56h
  • Paypal ist (zumindest in diesem Kontext) das falsche Feindbild. Wir haben uns bei Wikileaks zurecht drüber aufgeregt, das Paypal – das ja durchaus eine marktberherrschende Stellung hat – einfach hier den Geldkanal zumacht. Der Aufruf hier mit den Homohassern das gleiche zu tun, erinnert mich ein bisschen an die Forderung der Sinti und Roma die Netzsperren – die damals noch im Gespräch waren – auch gegen Hassseiten einzusetzen.

    Zensur und ihre Spielarten, zu denen auch Verweigerung von Zahlungsdienstleistungen gehört, sollten niemals eine Option sein. Homo-Hasser müssen mit einer Stärkung von Vielfältigkeit und Toleranz in der Gesellschaft bekämpft werden, nicht mit Verboten und Zensur. Zuletzt stilisieren die sich dann nur wieder zum Opfer und versuchen auf der Sympathie-Welle für Wikileaks zu reiten.
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#2 HinnerkAnonym
  • 15.09.2011, 12:20h
  • Aha, wer kubanische Produkte verkauft, wird von Paypal erpresst, diese nicht mehr zu verkaufen, weil er sonst rausgeschmissen wird (deswegen hat die Drogeriekette Rossmann schon selbst Paypal rausgeschmissen, weil sie sich nicht erpressen lassen).

    Aber wer Hass verbreitet, darf das unter dem Mäntelchen der "Religionsfreiheit" ungehindert tun.

    Gut, dass ich dieses zensorischer und noch dazu unsichere Paypal eh nicht nutze. Aber wer das nutzt, muss sich im Klaren sein, dass er Homohasser direkt fördert...
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#3 Simon H.Anonym
  • 15.09.2011, 12:32h
  • PayPal und deren Eignerfirma eBay sind schlicht und einfach Homohasser. Und dann dient "Religionsfreiheit" nur als vorgeschobenes Argument.

    Das schöne ist, dass wir eine enorme Marktmacht haben und diese nur nutzen müssen. Wenn alle Schwulen und Lesben dieser Welt PayPal nicht mehr nutzen würden, würden die Homohasser enorme finanzielle Verluste erleiden. Wer das aber immer noch nutzt, unterstützt mit seinem Geld Homohasser.
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