Sean Maher
Der amerikanische Schauspieler Sean Maher ("Firefly", "The Playboy Club") hat sich im Alter von 36 Jahren geoutet - und erzählt, dass das für Hollywood typische Versteckspiel ihm über die Jahre schwer zugesetzt habe.
Im Interview mit "Entertainment Tonight" sagte Maher, dass ihm sein New Yorker Agent kurz vor seinem Umzug nach Los Angeles 1997 geraten habe, immer mit einem Mädchen im Arm zu erscheinen. Damals erhielt Maher eine Rolle als Polizist in einer kurzlebigen TV-Serie. Für die Serie sei die "weibliche Zielgruppe" wichtig gewesen. Deshalb empfahl sein Agent, "alle Optionen offen zu halten". So sei eine Möglichkeit, sich statt eines Coming-outs zunächst als Bisexueller zu positionieren.
Versteckspiel in L.A. dauerte 14 Jahre
Aufgrund dieser Ratschläge hielt sich Maher 14 Jahre lang vollkommen bedeckt - und sei auch nie von Journalisten zu seiner Sexualität befragt worden, erklärte er. Trotzdem sei das Versteckspiel mit viel Stress verbunden gewesen: "Es war anstrengend und ich habe mich schlecht gefühlt", so Maher. "Ich habe praktisch immer gearbeitet und die Fassade aufrecht erhalten. Meine Freunde von der Uni, an der ich geoutet war, haben daher nie meine Freunde von der Arbeit treffen können. Das war sehr verwirrend." Gerade mit Blick auf seine Kollegen in der Science-Fiction-Serie "Firefly" sei das schwierig gewesen: "Wenn ich zurückdenke, an 'Firefly', wünschte ich mir, dass ich es ihnen gesagt hätte. Dies sind einige der erstaunlichsten Menschen, die auch heute noch wie eine Familie für mich sind."
Anlass für das Coming-out ist seine Rolle in der neuen Fernsehserie "The Playboy Club", von der bislang zwei Folgen im Network NBC ausgestrahlt wurden. Sie handelt von dem legendären Chicagoer Nachtclub und spielt im Jahr 1963. Maher mimt darin einen Schwulen, der aus Angst vor Verfolgung seine Sexualität versteckt und deshalb ein lesbisches Playboy-Bunny heiratet. (dk)
Youtube | Trailer für "The Playboy Club"