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  • 30. September 2011 16 2 Min.

Konservative und Rechtspopulisten halten Einzelpersonen für bessere Eltern als Homo-Paare

Der schweizerische Nationalrat hat die Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnern mit Eheleuten beim Adoptionsrecht abgelehnt.

83 Abgeordnete stimmten am Freitag in Bern für die Gleich­behandlung, 97 dagegen. Acht Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Insbesondere linke und liberale Parteien stimmten für das Adoptionsrecht für Homo-Paare, während Konservative und die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei (SVP) dagegen votierten. Die SVP besitzt gegenwärtig die größte Fraktion im Nationalrat. Fraktionschef Caspar Baader argumentierte im Vorfeld der Abstimmung, dass schwule und Lesben nie gute Eltern sein können: "Ein Kind muss den Einfluss einer Mutter und eines Vaters haben", so Baader nach Angaben des "Tagesanzeigers".

Die Abstimmung wurde erforderlich, weil der Verein "Familienchancen" eine Petition mit 20.000 Unterschriften eingereicht hatte. Die Aktivisten argumentieren, dass im Land tausende Kinder in Regenbogen­familien wegen des Adoptionsverbots diskriminiert werden - "und zwar einzig aufgrund der sexuellen Orientierung ihrer Eltern". Das Verbot bedeute unter anderem, dass im Todesfall des leiblichen Elternteils das Kind nicht automatisch dem anderen Elternteil zugesprochen wird. Das Kind muss zudem massive finanzielle Einbußen verkraften, weil es gesetzlich nicht erbberechtigt ist.

In der Schweiz dürfen zwar Homo-Paare nicht adoptieren, Einzelpersonen ist die Adoption dagegen erlaubt. Auch die in Deutschland erlaubte Stiefkindadoption verstößt in der Schweiz gegen das Gesetz. Stiefkindadoption bedeutet, dass eine Person das leibliche Kind seines Partners adoptiert.

In Europa gibt es keinen Konsens über das Adoptionsrecht für schwul-lesbische Paare: Während Länder wie Großbritannien, Spanien oder Schweden Homo-Paare im Adoptionsrecht gleichgestellt haben, wird das Recht Schwulen und Lesben in Frankreich, Italien oder Polen verweigert. (dk)

-w-

#1 Lapushka
  • 30.09.2011, 15:47h
  • ""Ein Kind muss den Einfluss einer Mutter und eines Vaters haben", so Baader nach Angaben des "Tagesanzeigers"."

    Ergo: Alleinerziehenden müssen die Kinder entzogen und zur Adoption freigegeben werden?

    "In der Schweiz dürfen zwar Homo-Paare nicht adoptieren, Einzelpersonen ist die Adoption dagegen erlaubt. Auch die in Deutschland erlaubte Stiefkindadoption verstößt in der Schweiz gegen das Gesetz. Stiefkindadoption bedeutet, dass eine Person das leibliche Kind seines Partners adoptiert."

    Und das ist mal richtig krank.
    Damit macht man das Kind (zu seinem Wohl) zum Waisen, falls das leibliche Elternteil stirbt, es hat keine Absicherung.
    Einfach nur weil man die Beziehungsform der Eltern nicht mag.

    Und dann wird noch mit Kinderschutz argumentiert. Krank krank krank.
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#2 Geert
  • 30.09.2011, 16:02h
  • Antwort auf #1 von Lapushka
  • Bei der Beurteilung der Sache muss man vom Idealfall ausgehen:

    Da ist also ein kleines Kind, das das Schicksal hat, zur Adoption freigegeben zu sein.

    Um dieses Kind bewerben sich:

    - eine heterosexuelles Paar (Mann und Frau)

    - ein schwules Paar (Mann und Mann)

    - eine Einzelperson, das dieses Kind allein erziehen möchte

    Alle drei Parteien leben in geordneten Verhältnissen, haben keine finanziellen Probleme und sind offensichtlich körperlich und psychisch gesund.

    Wer sollte jetzt dieses Kind bekommen?

    Mein Vorschlag: das heterosexuelle Ehepaar!
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#3 Lapushka
  • 30.09.2011, 16:17h
  • Antwort auf #2 von Geert
  • "Mein Vorschlag: das heterosexuelle Ehepaar!"

    Das muss man dann aber auch begründen können. Und zwar ohne rosamunde-pilcher-religiös-ideologisch-romantische Verklärung.

    Der Witz ist ausserdem doch, es wird in dem Fall immer behauptet, es gäbe mehr adoptionswillige Paare als adoptierbare Kinder.
    Und das stimmt im Grunde nicht.

    Ich habe keine Ahnung wie das bei Adoptionen verwaltungstechnisch, juristisch usw. geregelt ist, aber es gibt definitiv mehr Kinder die kein Zuhause haben als Menschen die adoptieren wollen, viele von denen landen sogar auf der Strasse oder kommen überhaupt nicht erst davon weg.
    Nur die meisten werden - warum auch immer - überhaupt nicht zur Adoption freigegeben, weil der Papierkram zu kompliziert ist oder der Austausch der einzelnen Länder nicht gut genug funktioniert oder was weiss ich.
    Ich habe mich mit dem Thema nicht ausreichend auseinandergesetzt, deshalb weiss ich nicht warum das so ist, aber würden alle elternlosen Kinder zur Adoption freigegeben werden, würde sich die Frage nach Hetero oder Homo Eltern gar nicht stellen, weil man alle Eltern bräuchte die man kriegen kann.
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