Sergeant Simmons tritt in Pornos unter anderem mit dem Namen Christian Jade auf - und kann das auch weiterhin tun
Ein Soldat der Marineinfanterie darf in Schwulenpornos seine schauspielerischen Talente zeigen - nur die gesamte Uniform darf er dabei nicht tragen, hat jetzt ein Berufungsgericht des US-Militärs entschieden.
Erst seit zwei Wochen dürfen Schwule und Lesben nach der Abschaffung des "Don't ask, don't tell"-Gesetzes offen im US-Militär dienen (queer.de berichtete). Jetzt haben sie auch das Recht, in Schwulenpornos mitzuwirken, wie das "U.S. Navy-Marine Corps Court of Criminal Appeals" entschieden hat. Die Vorgeschichte: Feldwebel Matthew W. Simmons wurde von der Militärgerichtsbarkeit angeklagt, weil er für die Anbieter "Active Duty", "College Dudes" und "Corbin Fisher" Videos drehte, in denen er sich befriedigte oder Sex mit einem anderen Darsteller hatte.
Kein Missbrauch der Uniform
Bei diesen Videos sagte er nicht nur, dass er Teil der Marineinfanterie, der US-Eliteeinheit, ist. Er trug auch Teile der Uniform und wurde deshalb wegen missbräuchlichen Gebrauchs seiner Arbeitskleidung angeklagt. Die Richter konnten jedoch keinen Regelverstoß feststellen: "Der Angeklagte hat nie eine vollständige Uniform getragen", heißt es in der Entscheidung. Der Zuschauer habe daher nie "einen visuellen Beweis" erhalten, dass dieser Mann für die Regierung der Vereinigten Staaten arbeitet. "Er hat nie erklärt, dass die Marineinfanterie ihn unterstützt oder seine Taten für richtig oder falsch hält", erklärten die Richter. Sie revidierten damit eine Entscheidung der niedrigeren Instanz, die den Soldaten noch verurteilt hatte, weil er sich mit seiner Uniform einen unlauteren wirtschaftlichen Vorteil verschafft und das Image der Truppe beschädigt habe.
Simmons hat angegeben, für seine Videodrehs insgesamt 10.000 US-Dollar erhalten zu haben. Bei der Marineinfanterie ist er übrigens als Bläser aktiv: Im Militärorchester spielt er das Baritonhorn. (dk)