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  • 08. Oktober 2011 2 4 Min.

Nervige Verstopfung im Urlaub: Nicht mit Gewalt pressen, der Darm muss von allein arbeiten (Bild: stuartpilbrow / flickr / by-sa 2.0)

Obstipation und Blähbauch belasten den Urlaubsstart. Mit Vorsorge und natürlichen Mitteln lässt sich die Verdauung jedoch wieder in Bewegung setzen.

Von Carsten Weidemann

Zugegeben: Es gibt Menschen, die plagt dieses Problem überhaupt nicht. Deren Verdauung ist unerschütterlich und jegliche Orts- wie Zeitumstellung belastet sie kein Stück weit. Wenn die Natur ruft, gehen sie brav zur Toilette, und sind anschließend erleichtert wie eh und je. Wer mit einem derart rustikalen Darmtrakt gesegnet ist, darf zum nächsten Artikel springen.

Doch dann gibt es die vielen, denen die Darmträgheit zu Beginn eines Urlaubs zu schaffen macht. Reiseverstopfung und Blähungen sind ein Phänomen, über das schweigend hinweg gegangen wird. Ist ja auch kein so tolles Thema für den Strand. Und immer noch besser als der berüchtigte Reisedurchfall, für den man per Reiseapotheke gewappnet ist. Was aber nimmt man am besten mit, um die Reise-Obstipation sanft zu umschiffen?

Der medizinische Begriff "Obstipation" klingt irgendwie netter als Verstopfung. Das aus dem Lateinischen stammende Wort hat jedoch nichts mit Obst zu tun. Mit obstipatio ist das "Gedrängtsein" gemeint, womit wir bereits eine treffende Zustandsbeschreibung vorliegen hätten.

Verstopfung kann den gesamten Urlaub verderben


Verstopfung bei einem Kind auf dem Röntgenbild: Im Kreis sind der verhärtete Kot und Blähungen zu sehen (Bild: Wiki Commons / James Heilman, MD / CC-BY-3.0)

Der Darm, der die Restverwertung der Nahrung vornimmt, ist normalerweise ein hochbeweglicher Verdauungskanal. Bei einer Verstopfung fällt die Peristaltik, wie diese Kontraktionen genannt werden, jedoch komplett aus oder sie werden sehr langsam. Es herrscht Stau im Enddarm. Den Ausscheidungen wird permanent Wasser entzogen, der Stuhl verhärtet, was den Abtransport weiter erschwert. Irgendwann wird dieser harte Kloß im Darm deutlich spürbar, manche bekommen gar Bauchschmerzen, auf jeden Fall sinkt die Laune abgrundtief. In Reiseforen finden sich Berichte von Menschen, denen die Verstopfung den gesamten Urlaub verdorben hat. Die gute Nachricht, besonders für die passiven Leser unter uns: Das sind aber Extreme, in der Regel hat sich der Körper nach zwei Tagen wieder auf einen neuen Rhythmus eingestellt.

Zeit und Ort spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Obstipation. Die tägliche Darmentleerung folgt einem eigenen Rhythmus und funktioniert dabei so pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Wer aber zu der Zeit, wo er sonst auf dem Klo hockt, im Flieger sitzt, der hat den Takt bereits unterbrochen. Entleerung bedeutet im Optimalfall auch Entspannung. Auf der heimischen Toilette nimmt man sich die Zeit, die es braucht. Im besagten Flieger sitzt man in einem engen Raum, vor der dünnen Tür steht eine Schlange ebenfalls verdauungsträger Mitreisender, die ihre Not loswerden wollen. Das ist purer Stress für unser Darmsensibelchen. Und wenn am Urlaubsort die Hygiene nicht dem entspricht, was man von Zuhause gewohnt ist, ist die Blockade noch größer. Der Umweltmediziner und Autor des Buches "Der Darm denkt mit", Klaus-Dietrich Runow, kennt den Grund für diese Zusammenhänge. "Im Darm befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft eng umschlungen zwei der wichtigsten Informationssysteme des Organismus: 100 Millionen Nervenzellen und 70 Prozent des Immunsystems."

Nur leichtes und wenig Essen vor der Abreise


Natürliche Abhilfe: Feigen und viele andere Früchte sind Abführbeschleuniger (Bild: amonja / flickr / by 2.0)

Mit Vorsorge und natürlichen Mitteln lässt sich bereits viel in Bewegung setzen. Vor dem Urlaubsantritt: nur leichtes und wenig Essen, die deftige Erbsensuppe vor dem Abflug ist tabu. Letzteres verhindert auch die Blähungen, die besonders bei Langstreckenflügen bis hin zu Bauchkrämpfen führen können. In Flugzeugen herrscht ein sehr niedriger Luftdruck, den der Darm nicht gut ausgleichen kann. Früchtetee, Mineralwasser ohne Kohlensäure oder Fruchtsäfte sind vor und während der Reise die bevorzugten Flüssigkeitsspender. Viel trinken, wenig Essen, kein Alkohol, kein Kaffee, dafür so viel Bewegung wie möglich, sind eine gute Prophylaxe.

Am Urlaubsort selbst dann dafür sorgen, dass man sich mehr Zeit und Ruhe als üblich für die Klositzung einplant. Nicht mit Gewalt pressen, der Darm muss von allein arbeiten. Gemüse, Vollkornbrot, Früchte (besonders Feigen), Salat oder auch Müsli mit Kleie oder getrocknete Pflaumen sind natürliche Abführbeschleuniger. Keine Bananen, keine Schockolade. Weiterhin viel trinken, Apfelsaft zum Beispiel. Wer scharfes Essen verträgt, kann sich auch mit einem Gericht, das gut mit Chilis gewürzt ist, auf die Schüssel katapultieren. Nutzt das alles nicht, kann ein Magnesiumpräparat helfen. Zwei Kapseln am Abend vor dem Schlafengehen sollten reichen. Besonders hartnäckige Darmträgheit lässt sich unterstützend durch einen Einlauf beseitigen. Warmes Wasser gemischt mit etwas Glaubersalz oder Glyzerinpräparaten (beides in der Apotheke erhältlich), lassen es schnell wieder flutschen.

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 08.10.2011, 15:13h
  • Einige Menschen greifen bei Verstopfung sofort in den Medizinschrank und greifen sich ganz schnell die Abführmittel, die noch verfügbar und nicht abgelaufen sind und die Pharmaindustrie lacht sich einen Ast! Auf natürliche Weise und mit denen im Text aufgeführten Methoden geht es viel besser!
  • Direktlink »
#2 ToniaAnonym
  • 19.01.2017, 20:55h
  • Antwort auf #1 von FoXXXyness
  • Ich greife auch nicht immer direkt zu den harten Medikamenten. Stattdessen habe ich für mich die Hocke entdeckt. Die Hocke (35 Grad Winkel) ist einfach die ganz natürliche sowie ursprüngliche Sitzhaltung für die rückstandslose Darmentleerung. In der Hocke ist der Darm ohne Knick. Also nicht wie ein Gartenschlauch abgeklemmt. Vor mein Sitzklo stelle ich Zuhause einfach den Hoca Toilettenhocker. Im Urlaub stelle ich dann einfach den Mülleimer vors Sitzklo so klappt es dann auch ganz gut.
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