Homo-Heiler glauben, dass sich die sexuelle Ausrichtung einfach verändern lässt – und verurteilen jeden, der trotzdem schwul oder lesbisch bleibt
Der Lesben- und Schwulenverband hat die Auszeichnung von zwei Ex-Gay-Aktivisten durch eine evangelikale Stiftung verurteilt.
Christl Vonholdt vom "Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft" und Markus Hoffmann von "Wüstenstrom" sollen Ende Oktober einen mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis der "Christlichen Bildungsstiftung" erhalten. Diese steht der evangelikalen "Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern" (KSBB) nahe. Laudatoren sind die Philosophieprofessorin Edith Düsing von der Freien Theologischen Hochschule Gießen und Albrecht Fürst zu Castell-Castell. Der 86-jährige Unternehmer hat erst im Januar den Widerstand gegen die Gleichstellung von Homosexuellen mit dem Widerstand im Dritten Reich verglichen (queer.de berichtete).
"Unverantwortliches Handeln" wird belohnt
"Hier soll unverantwortliches Handeln belohnt werden. Die Umpolungsangebote verletzen Menschenrechte, sie verunsichern Jugendliche und Erwachsene und sind gefährlich", erklärte Hartmut Rus, der Projektleiter der Mission Aufklärung des LSVD. Beide Preisträger stünden Organisationen vor, die Homosexuelle als krank hinstellten und mit "fragwürdigen Methoden" für die angebliche Heilung von Schwulen und Lesben werben würden.
Besonders im Ausland hätten die Lehren der Homo-Heiler schlimme Konsequenzen für Schwule und Lesben: "Die Pseudo-Weisheiten solcher fundamentalistischen Ex-Gay-Organisationen werden in einigen Ländern, insbesondere in Afrika, immer wieder auch für brutale Verfolgung und homophobe Gesetzesinitiativen genutzt", so Rus.
Die Ex-Gay-Bewegung ist vor allem in den USA gut organisiert. Die deutschen Homo-Heiler von "Wüstenstrom" orientieren sich dabei am amerikanischen Vorbild "Exodus International". Hier hat allerdings erst unlängst ein früherer Chef der Organisation sein Bedauern über das Wirken seiner Organisation ausgesprochen und zugegeben, dass Homo-Heilung unmöglich ist (queer.de berichtete). In den US-Medien steht die Ex-Gay-Bewegung in den letzten Monaten in der Kritik, weil sie für eine Selbstmordwelle von schwulen Schülern und Studenten mitverantwortlich gemacht werden. Sie würden für eine homophobe Atmosphäre sorgen, in der Jugendlichen ein Coming-out unmöglich gemacht werde, kritisieren Psychologen und schwul-lesbische Aktivisten. (dk)
de.wikipedia.org/wiki/Vonholdt#Leben
dass diese turbochristen einandere gegenseitig hofieren ist ja noch nicht so wild. das wirklich beunruhigende ist doch, dass homoheiler sich mit wirklich einflussreichen personen vernetzen und dass ihre gefährlichen ideen von "volks"parteien und finanzkräftigen unternehmen unterstützt werden.