Schwule im Fußball? Arne Friedrich kennt keinen
Der Fußballnationalspieler Arne Friedrich hat sich in einem Interview über Gerüchte über seine angebliche Homosexualität gewundert. Dass er oder Kapitän Philipp Lahm gerüchteweise schwul seien, wären Dinge, "mit denen lebt man einfach", so der 32-Jährige. Aber verstehen könne er das nicht: "Es gibt immer Leute, die irgendwie viel zu viel Zeit haben um irgendwas zu machen".
"Es ist schon sehr komisch, wenn man im Internet Namen als Suchwörter eingibt und da steht dann direkt 'schwul' dahinter", so der Fußballspieler, der derzeit ohne Vertrag ist. "Ich bin seit zehn Jahren mit meiner Freundin zusammen und sehr glücklich und denke, für mich gibt es da überhaupt keine Diskussion", sagte er in der rbb-Sendung "Sportplatz".
Es werde "mit Sicherheit so sein, dass es auch schwule Fußballer gibt. Dann ist das halt so. Auch in der Beziehung denke ich, man sollte den Leuten deren Meinung lassen, ob sie sich outen oder nicht. Das sind Dinge, mit denen beschäftige ich mich nicht", so Friedrich. "Ich habe keinen Spieler erlebt, von dem ich überhaupt meinen könnte, dass der schwul ist, aber wenn es so sein sollte, wäre das auch okay." Allerdings sei es "nicht einfach, gerade im Fußballgeschäft, wenn man sich da outet, das würde schon auf einigen Gegenwind stoßen", glaubt Friedrich. In der Fußballnationalmannschaft und seinen Vereinen sei kein Spieler dabeigewesen, bei denen er eine Homosexualität angenommen habe, wiederholt er.
Aber ein Coming-Out eines Mitspielers wäre "ok. Ich habe überhaupt nichts gegen Schwule. Jeder soll leben und leben lassen", so der Fußballspieler, der auch gute Freunde habe, die schwul sind. "Da habe ich überhaupt kein Problem mit."
Gerüchte im Internet
Im Internet gibt es einige Foren, in denen Friedrich Homosexualität unterstellt wird, wie anderen Spielern auch ("bis auf Lukas Podolski sind es alle", so der Spieler in der rbb-Sendung). Auf einigen Seiten wird ihm gar eine Affäre mit Marco Schreyel angedichtet - offenbar einziger Auslöser war ein aus den beiden Männern gebildetes Promi-Rateteam im "Star Quiz" des NDR.
Auf das Thema Homosexualität kam der rbb-Moderator über ein vor wenigen Monaten erschienes Buch von Philipp Lahm. Der Kapitän der Nationalmannschaft berichtet dort ebenfalls von über ihn verbreiteten Gerüchte und kontert: "Ich bin nicht schwul. Ich bin mit meiner Frau Claudia nicht nur zum Schein verheiratet, und ich habe keinen Freund in Köln, mit dem ich in Wahrheit zusammenlebe" (queer.de berichtete).
Auch von einem Stalker erzählte Lahm, und brachte ansonsten die gleichen Argumente wie Friedrich, als hätte es ein Coaching gegeben: Er habe nichts gegen Schwule, habe welche als Freunde, finde sich mit dem Zusatz "schwul" in Suchmaschinen und rate ebenfalls niemanden, sich zu outen. (nb)