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Kürzung der Entwicklungshilfe

Afrikanische Homo-Gruppen kritisieren Westen

  • 31. Oktober 2011 35 2 Min.

In großen Teilen Afrikas drohen Schwulen und Lesben Gefängnisstrafen

Schwule und lesbische Gruppen aus ganz Afrika haben in einer gemeinsamen Erklärung die Einschränkung der westlichen Entwicklungshilfe für homophobe Länder kritisiert.

Mehr als 50 Organisationen und viele Einzelpersonen haben Geberländer davor gewarnt, dass eine Kürzung der Hilfen negative Auswirkungen auf sexuelle Minderheiten haben könnte. So verschlechtere das die Arbeitsbedingungen von lokalen Bürgerrechtsorganisationen und könne zu einer "Gegenreaktion" gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transpersonen führen.

Die Erklärung ist eine Reaktion auf die Ankündigung Großbritanniens, Entwicklungshilfe für homophobe Staaten zu kürzen (queer.de berichtete). Ein Sprecher des britischen Entwicklungsministeriums hatte Anfang Oktober angekündigt, "Strafgelder" gegen Länder zu verhängen, die schwul-lesbische Bürgerrechte missachteten. London hatte deswegen bereits die Entwicklungshilfe für Malawi gekürzt. Auch Deutschland hat Gelder an den südostafrikanischen Staat eingefroren (queer.de berichtete).

Sexuelle Minderheiten der "Sündenbock" für Kürzungen

Die afrikanischen Homo-Gruppen kritisieren, dass diese Kürzungen mehr schadeten als nutzten: "Wie wir in Malawi gesehen haben, verschlimmert sich die Intoleranz und die politische Führung macht LGBTI-Menschen zum Sündenbock für die Mittelkürzungen". Außerdem wären von den Kürzungen besonders Bereiche wie Bildung und Gesundheitsvorsorge betroffen, was zu einer weiteren Verschlechterung der Situation für sexuelle Minderheiten führe.

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Britischer Premierminister macht Druck


Premierminister David Cameron (Bild: World Economic Forum / flickr / by-sa 2.0)

Am Wochenende hat der britische Premierminister David Cameron indessen bei einem Treffen der Commonwealth-Staaten im australischen Perth bekräftigt, dass Staaten, die Entwicklungshilfe erhalten wollten, "die Menschenrechte angemessen schützen" müssten. Im BBC-Fernsehen sagte der Regierungschef, dass die Hilfe an Bedingungen geknüpft sein müsse. Er erklärte aber auch, dass die Politik in selbständigen Ländern nicht "über Nacht" geändert werden könne.

41 der 54 Commonwealth-Mitgliedsstaaten verfolgen gegenwärtig homo­sexuelle Handlungen per Gesetz. Die meisten Vorschriften gegen gleich­geschlechtlichen Sex wurden jedoch im 19. Jahrhundert von Großbritannien als ehemaliger Kolonialmacht erlassen. London schaffte das Homo-Verbot schließlich 1968 ab, anders als die meisten der Ex-Kolonien. (dk)

Wöchentliche Umfrage

» Soll die Entwicklungshilfe für Länder gestrichen werden, die Schwule und Lesben verfolgen?
    Ergebnis der Umfrage vom 31.10.2011 bis 07.11.2011
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#1 MarekAnonym
  • 31.10.2011, 12:14h
  • 1. Nicht die Minderheiten sind die Sündenböcke, sondern die faschistischen Regierungen und deren Anhänger.

    2. Die Entwicklungshilfe kommt ja gerade nicht sexuellen Minderheiten zugute, sondern dient nur dazu, dass sich homophobe Diktatoren an der Macht halten können.

    3. Wenn die den Westen und die Schwulen so pervers finden, wollen sie ja sicher auch nicht unser Geld.

    4. Ich akzeptiere es nicht, dass mit meinen Steuergeldern Homohassern geholfen wird, sich im Amt zu halten.
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#2 SebiAnonym
  • 31.10.2011, 12:37h
  • Antwort auf #1 von Marek
  • Sehe ich auch so!

    Das Geld dient nur den Diktatoren dazu, sich an der Macht zu halten.

    Und wenn sie den Westen und insbesondere Schwule und Lesben so dekadent finden, wollen sie sicher auch nicht unser Geld.

    Die Sache ist doch ganz einfach:
    wenn sie unsere Kohle wollen, brauchen sie nur die Verfolgung von Schwulen und Lesben dauerhaft abschaffen.

    Wenn ich von anderen Geld geschenkt bekomme, muss ich auch die Bedingungen akzeptieren. Und bin ich dazu nicht bereit, muss ich halt das Geld ablehnen.
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#3 RalfAnonym
  • 31.10.2011, 12:53h
  • Großbritannien sieht sich zu Recht in der Pflicht, auf seine ehemaligen Kolonien und jetzigen Commonwealth-Partner einzuwirken, um den Menschenrechten Geltung zu verschaffen. Diese Staaten berufen sich weitgehend auf britische Rechtstraditionen. Ihnen muss klar gemacht werden, dass diese Traditionen überall dort überholt sind, wo sie der Benachteiligung und Verfolgung von Menschen dienen.
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