Die Polizei hat ein Bild des Opfers veröffentlicht (Bild: Polizeipräsidium München)
Nahe München wurde in einem Cruising-Gebiet vor einer Woche ein Rentner tot aufgefunden - der Mann ist durch Fremdverschulden umgekommen, hat die Polizei jetzt bekannt gegeben.
Der alleinstehende Mann war am 24. Oktober tot bei den Isarauen bei Ismaning nördlich von München in einem bewaldeten Cruising-Gebiet entdeckt worden - oder wie die Polizei es ausdrückt, bei einem "Treffpunkt und Anbahnungsort von homosexuell veranlagten Personen". Zunächst war die Todesursache nach der Obduktion unklar - weiterführende feingewebliche Untersuchungen der sterblichen Überreste hätten aber nach Polizeiangaben nun auf ein Tötungsdelikt hingewiesen. Weitere Einzelheiten wollen die Behörden gegenwärtig aus ermittlungstaktischen Erwägungen nicht bekannt geben.
Das zurückgezogen lebende Opfer war zuletzt am 18. August diesen Jahres gesehen worden. Knapp einen Monat später wurde der Mann bei der Polizei als vermisst gemeldet. Am 17. September konnte die Polizei seinen schwarzen Motorroller auffinden. Dem Zustand nach dürfte der Roller der Marke Rex mit dem Versicherungskennzeichen 603GHP schon einige Tage auf dem Waldparkplatz an der B471 nahe des Cruisinggebiets gestanden haben.
Die Polizei spekuliert, dass der Rentner an diesem Ort seinen späteren Täter traf und mit ihm ins angrenzende Waldgebiet gegangen ist. Was im weiteren Verlauf bis zu seiner Tötung geschah, ist allerdings bislang noch völlig unklar. Seine Leiche war trotz mehrtägiger Suchmaßnahmen, bei denen auch Hunde eingesetzt wurden, erst mehr als einen Monat nach der Vermisstenmeldung gefunden werden. Waldarbeitern war der starke Verwesungsgeruch aufgefallen.
Zeugen gesucht
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den 81-Jährigen vor dessen Verschwinden angetroffen haben. Es geht dabei insbesondere um Beobachtungen aus dem Zeitraum zwischen Freitag, 19. August und Sonntag, 21. August am Waldparkplatz oder im angrenzenden Waldgebiet. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Mordkommission München zu melden (Tel: 089/2910-0). Die Polizei versichert, dass Hinweise auf Wunsch diskret und vertraulich behandelt werden würden.
Parallel zur Mördersuche in Bayern läuft in Suttgart derzeit der Prozess gegen einen 56-Jährigen, der zwei schwule Cruiser in Baden-Württemberg und Hessen offenbar aus Hass gegen Schwule getötet haben soll (queer.de berichtete). (pm/dk)