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  • 04. November 2011 119 2 Min.

Gerwald Claus-Brunner trägt sein Tuch auch im Parlament und in TV-Talkshows

Der Berliner Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner soll sein Palästinensertuch ablegen, fordert Charlotte Knobloch, die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden. Grund: Die Kopfbedeckung sei antijüdisch.

Knobloch hat als Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern den Sprecher für Queerpolitik in der Piratenfraktion in einem offenen Brief aufgefordert, sich von seinem Palästinensertuch zu trennen. Dieses stehe für "Nationalismus, bewaffneten Kampf und Anti-Zionismus", argumentiert die 79-Jährige in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben.

"Bewusst oder unbewusst: Mit dem Tuch signalisiert sein Träger eine nationale, anti-jüdische Gesinnung und Sympathie für Gewalttätigkeit im Kampf gegen die westliche Modernität", so Knobloch. "Ob Sie wollen oder nicht, solange Sie dieses Tuch tragen, bringen Sie damit auch Einverständnis und Unterstützung des Kampfes gegen Israel und die Juden zum Ausdruck". Sie bat Claus-Brunner, sich über die Herkunft und Symbolkraft des Tuches zu informieren und dann zu entscheiden, ob er diese "Ideologie" befürworte.

Claus-Brunner: Tuch ist Geschenk aus Israel


Charlotte Knobloch war von 2006 bis 2010 Chefin des Zentralrats der Juden in Deutschland (Bild: Thaidigsmann / PD)

Claus-Brunner zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht - und wies den Vorwurf zurück, das Palästinensertuch sei ein Zeichen von Antisemitismus. Schließlich habe er das Tuch in Israel geschenkt bekommen, als er in Haifa als Elektriker gearbeitet habe. Ihn habe auch niemand auf sein Accessoire angesprochen, als er bei einer Gedenkveranstaltung für deportierte Berliner Juden am S-Bahnhof Grunewald teilgenommen habe. "Ich werde das Tuch weiter tragen solange mir das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland das Recht der freien Meinungsäußerung einräumt", erklärte der 39-Jährige trotzig nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.

Die Piratenpartei ist im September in Berlin mit rund neun Prozent der Stimmen erstmals in einer Landesparlament eingezogen. Claus-Brunner ist als einer der 15 Piraten-Abgeordneten für den Bereich Queer-Politik zuständig - und bisher vor allem durch seine blaue Latzhose aufgefallen. Im queer.de-Interview hatte der Neu-Abgeordnete kurz nach der Wahl erklärt: "Ich bin gerne ein Mensch, der im Blaumann Minderheitenrechte vertritt und Bürgerinitiativen unterstützt." (dk)

-w-

#1 RaphiMUCAnonym
  • 04.11.2011, 12:27h
  • "Trotz" gehört zu den wenigen Eigenschaften die im Repertuar eines Politikers völlig fehl am Platze sind. Das hätte auf jedenfall eleganter geregelt werden können.
    Er soll sich nicht so anstellen und den hässlichen Mop vom Kopf nehmen.
    Ich finde wir sollten ihm alle unsere überflüssigen Kopfbedeckungen zuschicken :)
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#2 BurgerBerlin
  • 04.11.2011, 12:38hBerlin
  • Ach - der Queer-Beauftragte der Organisation "Piratenpartei" - ist wieder mal in der Presse. Was der alles für Schlagzeilen macht dieser "bin bisexuell 95%schwul/5%hetero" Typ ! Achso, er besaß als Kind ein Fahrrad mit Rücktrittbremse (quelle
    wiki.piratenpartei.de/BE:Kandidat_Gerwald_Claus-Brunner).
    Solangsam könnte man der Organisation bewusstes komisches auftreten unterstellen, nur damit man in der Presse ist. Ansonsten gibt es von denen ja nix zu hören. Wer hat ihm eigentlich in Israel diese Tuch geschenkt ? Dies könnte der Stabsunteroffizier dann auch kommunizieren. Es könnte ja sein, dass das Geschenk ein böser Abschiedsgruß war. Man kennt dies doch - nicht alle Geschenke sind "tragbar".
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#3 JanXAnonym
  • 04.11.2011, 12:38h
  • Also ich finde die Kopfbedeckung jetzt nicht so dramatisch und finde auch, man sollte da jetzt nicht zu viel reininterpretieren. Die Reaktion von Fr. Knobloch muss man aber auf jeden Fall auch im Lichte ihrer persönlichen Lebensgeschichte sehen (
    de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_Knobloch).
    Die direkte Erfahrung des Holocaust ist glaube ich etwas, was sich unsere Generation so einfach nicht vorstellen kann. Mein Fazit also: Es ist für mich ausreichend, wenn er das Kopftuch anbehält und sich klar von antisemitischen Meinungen distanziert. Respekt und Verständnis für Fr. Knoblochs Sichtweise gehört aber für mich gleichermaßen dazu.
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