Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?15301
  • 04. November 2011 35 2 Min.

Mehr als 250 Schüler und Lehrer wurden für den Bericht befragt

Schüler sollten weniger schwul agieren, um Mobbing zu vermeiden. Das raten laut einer Studie Lehrer in England bedrängten Jugendlichen.

Der Bericht des Rates der Grafschaft Essex hat in den britischen Medien und LGBT-Blogs für Aufregung gesorgt. Demnach haben Lehrer Schüler, die gemobbt werden, meist selbst für ihr Schicksal verantwortlich gemacht - und unter anderem erklärt, sie sollten ihre Haare anders tragen, um Mitschüler nicht zu "provozieren". Die Studie, für die mehr als 250 Lehrer und Schüler in der Grafschaft befragt worden sind, sei erschreckend eindeutig gewesen, erklärten Politiker des Grafschaftsrates.

"Der Bericht ist extrem", erklärte Ratsmitglied Jordan Newell, der auch Sprecher für schwul-lesbische Politik der Labour-Partei ist. "Lehrer verteidigen nicht Schüler, die gemobbt werden. Sie verletzten damit die Verhaltensregeln. Der Bericht zeigt, dass die Lehrer das Thema Mobbing in der Schule einfach nicht verstehen. Sie wissen nicht, wie sie mit Schulrabauken umgehen sollen." Die Befragung zeige auch, dass Lehrer sich praktisch nie mit dem Thema auseinander gesetzt hätten.

Lehrern fehlt Erfahrung, nicht guter Wille

Im Bericht wird etwa ein 14-jähriger Schüler zitiert, der den Lehrern keine böse Absicht bescheinigte: "Es ist nicht so, dass sie nicht helfen wollen. Sie wissen einfach nicht, was sie tun sollen", erklärte der Jugendliche, der eine Schule im Städtchen Westcliff-on-Sea besucht.

Der Grafschaftsrat hat nun angekündigt, ein Anti-Mobbing-Kit entwickeln zu wollen. Jeder neue Lehrer soll künftig in Seminaren auf die Problematik aufmerksam gemacht werden.

"Bullying" von jungen Homosexuellen an Schulen ist insbesondere in den USA ein großes Thema, seitdem die Medien über mehrere Selbstmorde von Schülern berichtet haben, die zuvor wegen ihrer sexuellen Orientierung gemobbt worden waren. Eine Studie der Columbia-Universität kam vor wenigen Monaten zu dem Ergebnis, dass eine homophobe Atmosphäre entscheidend zu einer höheren Suizid-Rate unter jungen Schwulen beiträgt (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 FinnAnonym
  • 04.11.2011, 15:40h
  • Statt den Schülern zu empfehlen, sich in die Opferrolle zu begeben und sich zu verstecken (was auch nicht jeder kann oder will), sollten die Lehrer sich lieber dafür einsetzen, dass Mobbing endlich beendet wird.
  • Direktlink »
#2 FinalmSposatoEhemaliges Profil
  • 04.11.2011, 15:46h

  • "Schüler sollten weniger schwul agieren, um Mobbing zu vermeiden, empfehlen laut einer Studie Lehrer in England bedrängten Jugendlichen."

    Sowas macht einfach nur wütend. Was heißt den überhaupt schwul agieren? Meinen sie unmännlich, nicht so kultiviert, weniger modisch, weniger Deo und mehr nach Schweiß stinkend? Kopfschüttel.

    Aus Erfahrung weiß ich, sobald einem das Adjektiv schwul anhaftet, meinen einige du seist zum anspucken, treten und schikanieren freigegeben, WEIL du schwul bist. Da kann sich einer dann noch so "männlich" verhalten, wie er will!

    Helfen kann nur Hinsehen und- Hören sowie striktes Einschreiten der Lehrerschaft, und natürlich die Vermittlung von Bildung und Toleranz, welches die Kernaufgabe jeder Schulpolitik in demokratischen Staaten ist. Wer als Lehrer was anderes fordert hat den falschen Beruf gewählt!

    Daher kann's für diese Studie von mir nur Note1 geben (was in Deutschland der 6 entspricht)
  • Direktlink »
#3 GregorKAnonym
  • 04.11.2011, 16:30h
  • Das Verhalten, ob man selbstbewußt auftritt oder nicht, macht was aus.

    Wenn man sich früh als schwul outet hat man es in der Schule oft schwer, egal ob man als Schwuler "heterolike" aussieht oder nicht. Der Unterschied ist höchstens das sich die "heteroliken" Schwulen später outen, weil das "anderssein" bei ihnen nicht auffällt.
    Aber wie gesagt, vor allem das auftreten macht in erster Linie was aus und weniger das Äußere.
    Wenn es rein nach dem äußeren ginge müssten sich wesentlich mehr Jugendliche Anfeindungen ausgesetzt fühlen.
    Man beachte viele der türkischen Jungs wie gestylt die sind oder der meterosexuelle look einiger jungs, die werden doch auch akzeptiert solange sie "cool" rüberkommen.
    Und neuerdings gibts doch diese Emos, die sehen auch nicht gerade "heterolike" aus, sind aber nicht alle schwul.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: