Roland Emmerich: Hollywood war schon immer sehr offen (Bild: Wiki Commons / Franz Richter / CC-BY-SA-2.5)
Am Donnerstag ist Roland Emmerichs neuer Film "Anonymus" angelaufen. Peter Fuchs traf den Regisseur in Berlin und sprach mit ihm über Homosexualität in Hollywood, hübsche Jungs in seinem Film und frische Unterwäsche in seiner Berliner Wohnung.
Herr Emmerich, kürzlich erwähnten Sie in einem Interview en passant Ihre sexuelle Orientierung. Letztens outete sich mit Zachary Quinto ein Schauspieler aus der ersten Reihe.
Wer outete sich?
Zachary Quinto.
Ach ja, er.
Was verändert sich gerade in Hollywood bezüglich offen gelebter Homosexualität?
Hollywood war immer schon sehr offen. Mit Ausnahme der 50er Jahre, denn da konnte man nicht schwul sein. Da war ein allgemeiner Terrorismus angesagt. Jeder der irgendwie anders gedacht hat oder anders sexuell orientiert war, wurde verfolgt. Aber später, das darf man nicht vergessen, gab es so jemanden wie David Geffen. Er ist drei bis vier Milliarden Dollar schwer, gründete das "Dreamworks"-Filmstudio und lebt als offen schwuler Mann. Es gibt in Hollywood also schon ein freundliches Klima. Bloß bei Schauspielern ist es problematisch, weil sie im "Make believe"-Geschäft arbeiten und da muss sich dann jeder selbst überlegen, ob er sich outen will oder nicht.
Der Hollywood-Regisseur hat noch immer eine Wohnung in Berlin (Bild: Archiv)
Drehen Sie einmal einen Film mit einem schwulen Thema?
Auf jeden Fall, ich könnte mir das schon gut vorstellen.
In "Anonymus" knistert es zwischen dem Earl of Oxford und dem Earl of Southampton auch erotisch, oder?
(lacht) Das war eventuell Ihre Wahrnehmung. Vielleicht weil es zwei hübsche Jungs sind, die das spielen. Bewusst inszeniert habe ich das nicht.
In diesem Film droht auch nicht wie sonst ein Weltuntergang. Was reizte Sie an diesem Stoff?
Vor zehn Jahren vernarrte ich mich total in das Drehbuch. Seither spielte ich immer mit dem Gedanken, diesen Film zu drehen. Es fragten mich aber schon einige, ob ich das wirklich machen will. Man darf nicht vergessen, dass dabei auch ein Wirtschaftsfaktor mitspielt. Vor allem für die Mitarbeiter, die so um mich rum sind. Drehe ich so einen Film wie "Anonymus", dann wird eben für ein bis zwei Jahre nicht so das große Geld gemacht.
Emmerich: Anonymus ist ein Film über Shakespeare, der mit den Mitteln von Shakespeare gedreht wurde
Wer ist für Sie der Urheber von Shakespeares Werken?
Ich bin mir ganz sicher, dass es nicht der Mann aus Stratford upon Avon war. Wahrscheinlich war es der Earl of Oxford. Hundertprozentig sicher kann sich da kein Mensch sein. Aber ich legte mich nicht nur mit den Stratfordianern, sondern auch mit den Oxfordianern an. Ich benutze nämlich zwei extreme Außenseitertheorien, um meine Geschichte zu erzählen. Bei einer ist auch Inzest im Spiel, mehr möchte ich darüber nicht verraten. Mit diesen Theorien kommt man dem Kosmos dieser Stücke sehr nahe und ich wollte eigentlich einen Film über Shakespeare mit den Mitteln von Shakespeare drehen.
Wie herausfordernd war die Arbeit?
Es war sehr relaxed. Ich konnte ja lange genug darüber nachdenken, also wusste ich auch ganz genau, was ich wollte. Es hat vor allem Spaß gemacht. Selbst bei den Dreharbeiten zu meinen Weltuntergangsfilmen sagte ich immer, dass ich mich am meisten auf die Dialogtage beim Drehen freue.
Während der Dreharbeiten in Babelsberg kauften Sie eine Wohnung in Berlin-Schöneberg. Besitzen Sie die immer noch?
Ja, klar. Berlin gefiel mir immer schon. Wenn ich da bin, wohne ich auch dort und gehe nicht ins Hotel. Das ist sehr angenehm, wie nach Hause kommen. Da finde ich frische Hemden, frische Unterwäsche und meine Assistentin hat mir den Kühlschrank mit Dingen gefüllt, die ich gerne mag.
hollywood ist garnicht so toll.
die usa ist das reichste dritte weltland der welt.
vorallem sozial-...
und wie tolerant kann kalifornien sein, wenn die homoehe nach kurzer zeit wieder abgeschafft wurde.