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- 21. November 2011 5 Min.

Auch im Winter populär: Beach-Party in Orlando
Die Florida-Metropole Orlando bietet in der kühlen Jahreszeit nicht nur warme Temperaturen, sondern auch eine große Schwulenszene, Shopping bis zum Abwinken und Wellness.
Von Dennis Klein
In Deutschland wird es frostig. Da trifft es sich gut, dass Airlines wie die Lufthansa täglich Flüge in die Florida-Metropole Orlando anbieten. Die Stadt hat sich nicht nur dank Disney World und Co. zu einem der beliebtesten Reise-Destinationen der USA entwickelt. In der Region Orlando könnten Besucher problemlos Monate verbringen, ohne sich zu langweilen. Zu den weltweit bekannten Sehenswürdigkeiten zählen neben dem Disney-Resort, das jedes Jahr Gay Days anbietet, auch die Themenparks Universal Orlando Resort und SeaWorld Orlando. Die Umgebung ist mit günstigen Leihautos leicht zu erkunden - und selbst der eine gute Autostunde entfernte Meeresstrand ist im Winter noch freundlich. Die Durchschnittstemperatur beträgt im Dezember 22 Grad; das Thermometer kann selbst um Weihnachten und Silvester noch über 30 Grad steigen.
Aber warum in die Ferne schweifen? Auch wer die Stadt Orlando nie verlässt, kommt auf seine Kosten. Denn die Metropole ist ideal für einen ganz traditionellen Städteurlaub: Man kann shoppen, essen und feiern, sich in Museen weiterbilden oder in Spas die ganz schönen Seiten des Lebens genießen. Natürlich gibt es auch eine Schwulenszene, wie sie nur wenige amerikanische Metropolen bieten. Kein Wunder, dass Orlando zu den schwulenfreundlichsten Städten Floridas zählt: So verkündete Bürgermeister Buddy Dyer zum CSD Orlando Anfang November, dass die Stadt auf eigene Faust eingetragene Partnerschaften einführt, weil der Bundesstaat nicht handelt.
Drag-Show oder Billard?

Die Skyline von Orlando mit dem Lake Eola
Das schwule Nachtleben bietet etwas für jeden Geschmack: Selbst kleine Bars bieten hier professionelle und unterhaltsame Shows an, wie man sie in Deutschland nur selten sieht. Bar-Clubs wie das edle "Savoy" locken mit leicht bekleidete Tänzern, hübschen Barkeepern und guten Happyhour-Preisen. Wer lieber ganz bodenständig seinen schwulen Freunden seine Billard-Kenntnisse näher bringen will, ist im rustikalen "Hank's" besser aufgehoben. Donnerstags kostet die Flasche Bier dort nur einen Dollar. Wer lieber Shows wie am Broadway mit den schönsten Drag Queens Orlandos bevorzugt, ist in "Mr. Sisters" am besten aufgehoben. Das 2010 eröffnete Etablissement ist gleichzeitig Club, Restaurant und Bar, in der man bis zwei Uhr morgens Getränke zischen kann. Im Internet gibt es viele Listen mit Bars, etwa bei Gaycities.com. In Orlando sollten Besucher aber Einheimische und Bartender fragen, um zu erfahren, welche schwulen Läden gerade besonders angesagt sind.
Natürlich wird in Orlando als uramerikanische Stadt auch Shopping groß geschrieben - die Metropole ist sogar die viertbeliebteste Einkaufsdestination in den ganzen USA, gleich nach New York, Los Angeles und Las Vegas. Ausländische Besucher geben laut "International Shopping Traveler Study" Shopping sogar als wichtigste Ferienaktivität in Orlando an. Ihr Hauptziel: Zwei große Einkaufszentren, die fast alles bieten, was sich ein Konsument vorstellen kann. Die "Mall at Millenia" richtet sich an Kunden mit höheren Ansprüchen - sie bietet aber Luxusgegenstände zu Preisen an, die in der Düsseldorfer Kö als Diebstahl gelten würden. Das größte Einkaufszentrum der Region ist jedoch die "Florida Mall", die praktisch alles bietet - nicht nur Klamotten und Technik, sondern auch Kosmetikläden, in denen man sich seinen eigenen Duft zusammenmischen kann, und natürlich eine Riesenauswahl an Fastfood und gehobener Küche. Da Orlando ein riesiger Melting Pot ist, gibt es kulinarische Spezialitäten aus aller Welt. Insbesondere der Einfluss der lateinamerikanischen Küche, die in Deutschland noch etwas stiefmüterlich behandelt wird, ist interessant. Orlando beheimatet unter anderem die größte Community von Puertoricanern und auch eine große Anzahl an Kubanern. Das sorgt nicht nur für Experimentiertfreude in der Küche, sondern auch für ein lässiges Flair.
Shops für Schnäppchenjäger

Einkaufsparadies "Orlando Premium Outlet"
Für Schnäppchenjäger sind besonders die beiden Premium-Outlets in der Vineland Avenue und am International Drive interessant. Auch pittoreske Märkte, die so gar nicht europäischen Vorurteilen von amerikanischen Städten entsprechen, zieren Orlando. So findet jeden Sonntag nahe des Lake Eola in Downtown-Orlando der "Farmers Market" statt. Hier kann man nicht nur eine große Auswahl an exotischer Nahrung erwerben, kleine Händler bieten auch Kunstgegenstände, Schmuck und eine große Auswahl an Souvenirs an. Im Wein- und Biergarten können die Besucher dann nach einem langen Shoppingtag relaxen.
Nach Party und Shopping braucht der gemeine Tourist dann aber mehr als alkoholische Entspannung - da trifft es sich gut, dass sich Orlando in den letzten 20 Jahren zu einer regelrechten Wellness-Oase entwickelt hat. Unzählige Spas - wie etwa eine beeindruckende 2.200 Quadratmeter große Wellness-Anlage im "Waldorf Astoria" - bereiten die Besucher auf den nächsten Partyabend vor.
Die Auswahl an Angeboten ist so groß, dass das Fremdenverkehrsamt "Visit Orlando" eine umfassende Übersicht über die besten Ziele in der Stadt erstellt hat. Auf visitorlando.com können Besucher auf Deutsch ihre Interessen angeben - etwa "schwul-lesbische Angebote" - und erhält dann eine Liste mit Empfehlungen. Insbesondere für Erstbesucher ist die Seite eine wahre Fundgrube. Aber Vorsicht: Wer diese Seite im deutschen Winter durchliest, wird schnell von Fernweh und Depressionen befallen.
Vormerken: Im Februar 2012 folgt ein Reisebericht über die Metropolen-Region St. Petersburg/Clearwater, die nur einen Katzensprung von Orlando entfernt liegt und vor allem für ihre Traumstrände und ihr Nachtleben bekannt ist. Bei einem Trip nach Florida bietet es sich an, beide Orte zu besuchen.
Links zum Thema:
» Reise-Infos zu Orlando
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» Reise-Infos zu St. Petersburg und Clearwater
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Mehr zum Thema:
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Ich finde gerade den Wechsel der Jahreszeiten schön und würde nie irgendwo leben wollen, wo es keine Jahreszeiten gibt.