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Elio Di Rupo
Belgien kriegt doch seinen schwulen Premier
- 01. Dezember 2011 2 Min.

Je suis gay, et c´est bon - Ik ben homo, en dat is goed (Bild: Luc Van Braekel / flickr / by 2.0)
Der Eiertanz um die Regierungsbildung in Belgien ist beendet, Elio Di Rupo, der Mann mit der roten Fliege wird Regierungschef.
Von Carsten Weidemann
Vor einer guten Woche noch hatte es düster ausgesehen. Der designierte Premierminister Elio Di Rupo war bereits dabei, das Handtuch zu werfen (queer.de berichtete). Belgien hätte den weltweit ersten offen schwulen Regierungschef bekommen, hätten sich die verhandelnden Parteien denn endlich darauf einigen können, wie die künftige Regierung hätte aussehen können.
Mehr als eineinhalb Jahre schon rangen die Politiker nach den Wahlen um Macht und Posten. Di Rupo war im Oktober in einem ersten Kompromiss von allen als Chef akzeptiert worden, doch danach stockten die Gespräche wieder (queer.de berichtete). Di Rupo reichte bei König Albert II. seinen Rücktritt ein, doch der verweigerte die Annahme. Man möge sich doch noch einmal zusammensetzen und eine Lösung finden.
Ein "linguistisch asexueller" Premierminister
Seit dem 1. Dezember ist nun klar, dass die Reise mit ihm an der Spitze weitergehen wird. Die Eurokrise hat die zerstrittenen Parteien offensichtlich einlenken lassen. Sollten die Delegierten der Parteitage in den kommenden Tagen das im Geheimen ausgehandelte Regierungsprogramm ebenfalls abnicken, wird die rote Fliege, eines der markanten Kleidungsstücke des Neuen, künftig von der Regierungsbank aus leuchten.
Der 60-jährige hält mit seinem Amt noch weitere Rekorde. So ist er der erste Sozialist seit 1974 und der erste Wallone seit 1979, der vermutlich eine Regierung führen wird. Lange Zeit galt er als nicht wählbar für dieses Amt, da er im zweisprachigen Belgien nur die französische Sprache fließend spricht. Wegen seines schlechten Niederländisch hatte man ihn als "linguistisch asexuell" verspottet. Auch eine Strichjungen-Affäre, die seine politischen Gegner zum Pädoskandal hochputschten, belastete ihn eine Zeitlang.














