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"Diskriminierende Inhalte"
Peter Maffay trennt sich von Bushido
- 01. Dezember 2011 2 Min.

Bei der Bambi-Verleihung vor einem Monat noch ein Herz und eine Seele: Bushido und Peter Maffay
Jetzt reicht es selbst Peter Maffay: Weil Bushido bislang keine Konsequenzen aus seinen diskriminierenden Texten gezogen habe, stellt er die Zusammenarbeit mit dem 33-jährigen Rapper ein.
Maffay hat gemeinsam mit Bushido und dessen Rapper-Kollegen Sido Lieder aufgenommen. Bei der umstrittenen Verleihung des Bambis an Bushido war Maffay der Laudator, der versicherte, dass der Rapper inzwischen geläutert sei (queer.de berichtete). Doch nach "der Entwicklung der letzten Tage" zieht Maffay die Notbremse - offenbar auch, weil seine eigene Popularität litt: "Die erhoffte Synergie ist leider nicht eingetreten", so der 62-Jährige in einer Erklärung.
Veteran Maffay wirft Bushido vor, nach wie vor von seinen frauen- und schwulenfeindlichen Texten profitieren zu wollen: "Obwohl sich Bushido mehrfach von diskriminierenden Gewalt verherrlichenden Inhalten distanziert hat, sind die Songs und Videos von ihm weiter im Umlauf und er hat bisher die Konsequenz vermissen lassen, diese vom Markt zu nehmen". Außerdem fehle "bis jetzt eine konkrete Aussage, auch in Zukunft auf Veröffentlichungen dieser Art zu verzichten". Damit entfalle die Grundlage für eine Zusammenarbeit." Bushido wünsche er jedoch trotzdem "alles Gute".
Bushido wurde immer wieder wegen frauen- und schwulenfeindlicher Texte kritisiert. So wollte er 2005 ein Lied mit der Textzeile "Ihr Tunten werdet vergast" veröffentlichen, die Zeilte wurde aber nach Protesten zurückgezogen (queer.de berichtete). In Interviews stellte er immer wieder klar, dass er Schwule für minderwertig hält. So sagte er 2009: "Ich finde es nicht normal, schwul zu sein" (queer.de berichtete). Zuletzt versuchte er immer wieder seine angebliche Offenheit gegenüber Homosexuellen kund zu tun - ohne auf den Hinweis zu verzichten, dass er selbst auf der "normalen" Seite stehe. So behauptete er in einem Interview in der neuesten Ausgabe des "Kultur-Spiegel": "Für mich ist Schwänzelutschen nichts, aber ich habe nichts gegen Schwule". (dk)
