Stefan Evers ist seit sechs Jahren Vizechef der LSU Berlin (Bild: Christian Thiel)
Der 32 Jahre alte Parlamentsneuling Stefan Evers wurde am Donnerstag zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus gewählt.
Evers ist seit 2005 regionale Vize-Chef der Lesben und Schwulen in der Union (LSU). Der Politiker aus dem Wahlkreis Wilmersdorf-City zog im September erstmals ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Er ist mit seiner Wahl zum stellvertretenden Fraktionschef der zweite Funktionsträger der LSU, der ein solches Amt begleitet. Seit Anfang diesen Jahres ist auch Roland Heintze, der von 2004 bis 2006 Bundesvorsitzender der LSU war, zum Vize seiner Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft aufgestiegen.
Der Jurist Evers ist laut seiner Homepage "glücklich verpartnert". Vor seiner Wahl ins Abgeordnetenhaus war er Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf.
Es ist ungewöhnlich, dass ein erstmals ins Parlament eingezogener Abgeordneter gleich einen derartigen Job erhält. Aufgrund der Regierungsbeteiligung der Christdemokraten waren jedoch weit mehr Posten zu verteilen als zuvor angenommen.
In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD und CDU auch auf den Ausbau von Projekten gegen Homophobie geeinigt (queer.de berichtete). Evers hatte das überschwänglich begrüßt: "Unser Koalitionsvertrag ist mehr als nur ein Lippenbekenntnis zur Vielfalt der Lebensweisen in dieser Stadt. Wir haben eine Reihe konkreter Maßnahmen verabredet, um bei der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen voranzukommen und die Akzeptanz sexueller Vielfalt zu fördern." Evers hob besonders die Bedeutung des Schutzes vor Diskriminierung und einer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber Homophobie hervor. Dieser Absatz trage die "Handschrift der CDU".
"Sexuelle Identität spielt bei CDU Berlin keine Rolle"
Für den Berliner LSU-Chef Matthias Steuckardt ist die Wahl von Evers ein Zeichen, wie sich die Hauptstadt-CDU verändert hat: Es zeigt sich einmal mehr, dass die sexuelle Identität in der CDU Berlin keine Rolle spielt, wenn es darum geht, gute Leute zu finden", so Steuckardt. Er schränkt allerdings ein: "Das ist noch lange nicht in allen Bundesländern der Fall. Da gibt es noch viele dicke Bretter zu bohren."
Steuckardt spielt dabei auf eine Entscheidung der CDU Sachsen an, die es bei einem Landesparteitag vor einer Woche abgelehnt hatte, gleichgeschlechtlichen Paaren in ihrem Grundsatzprogramm Respekt zu zollen. In einer Kampfansage an Schwule und Lesben beschlossen die sächsischen Delegierten jedoch, die heterosexuelle Ehe "zukünftig besonders [zu] schützen" (queer.de berichtete). (dk)
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