
Wie konnte unser Gayradar so irren, als wir das erste Mal "True Fame" in der RTL-Show "Das Supertalent" sahen und darüber berichteten? Die drei Tänzer rücken nun ihre sexuelle Orientierung gerade: Zweimal hetero, einmal bi.
Erst einmal aber, Kevin, Zalem und Pierre: Sorry Jungs! Wie konnten wir einfach so behaupten, ihr seid schwul, ohne es eigenhändig getestet und recherchiert zu haben? Die Redaktion hat nun dank euch gelernt: Sich darauf zu verlassen, dass nur homosexuell veranlagte Männer geschminkt, auf Stöckelschuhen und mit Federboas glamourös zu Lady Gaga tanzen, das geht im Jahr 2011 nicht mehr. Danke Jungs, dass ihr uns nicht gleich eine kostenpflichtige Abmahnung geschickt habt, wie es Nachrichtensprecher oder Schauspieler schon mal tun, wenn man über deren (vermeintliche) sexuelle Orientierung zur Sprache bringt. Ihr seht es locker, und das finden wir ziemlich queer!
Am vergangenen Samstag nun ging es bei der Castingshow um die Finalwurst, die es zu ergattern galt, und dafür haben sich Kevin (bisexuell, gerade mit einer Freundin zusammen), Zalem (hetero, Familienstand unbekannt) und Pierre (lebt mit Frau und gemeinsamen Kind) nach eigenen Angaben den Arsch aufgerissen, um eine "sehr kranke Show" abzuliefern. Kevin bemerkte im Vorspann noch: "Unsere Show wirkt etwas schwul", was sich als ziemliche Tiefstapelei erwies. Zu den Klängen von Lady Gagas "Alejandro" ließen sie die drei wie einst Kleoptra auf den starken Schultern muskulöser Männer auf die Bühne tragen. Die Federboas haben sie in der Garderobe gelassen, dafür trugen sie - neben den Stöckeln - einen goldenen Penisschutz über ihrem schwarzen Tanzdress.
So nett die Choreographie der Nummer, der "Pumps-Titan" Dieter, wie ihn Moderator Daniel Hartwich verspottete, war nicht zufrieden: "Das war besser als Hüpfburg, aber keine tänzerische Glanzleistung." Dem schloss sich das Publikum, das per Telefon entscheiden konnte, an.
Aber keine Sorge, Jungs: Nach der Teilnahme am Supertalent wird eines mit Sicherheit auf euch zukommen: Einladungen zu Auftritten bei den diversen CSDs im nächsten Jahr.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Die drei sind wohl das was man anti-stereotyp nennt. Nett.