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- 05. Dezember 2011 2 Min.
Jürgen Friedenberg (Foto rechts), Jahrgang 1934, war einst stellvertretender Chefredakteur bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Doch auch im Ruhestand hat er nicht aufgehört zu schreiben. Queer.de-Leser kennen seine gelegentlichen Kommentare, in denen er sich oft mit der Sexualfeindlichkeit der katholischen Kirche auseinandersetzt. Zudem hat er drei Bücher veröffentlicht, zuletzt den Roman Des Müllers Lust.
Letzteren kann man seit kurzem nicht mehr bei Weltbild kaufen - weder in den Filialen noch im Onlineshop. Der Grund: Die Augsburger Verlagsgruppe befindet sich im Alleinbesitz der Katholischen Kirche, die mit dem Sortiment der Buchhandels-Tochter nicht einverstanden war.
Wie es in einer Verlagsmitteilung heißt, habe Papst Benedikt XVI. persönlich Anstoß daran genommen, dass ins Sortiment zunehmend Bücher mit angeblich erotischen oder pornografischen Inhalten aufgenommen worden seien. Auch nach Ansicht der Deutschen Bischofskonferenz ist es der Weltbild-Geschäftsführung in der Vergangenheit "nicht gelungen, die internetgestützte Verbreitung sowie die Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, (...) im eigenen Bereich hinreichend zu unterbinden." Die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter habe gelitten.
Nach dem Willen des Papstes soll Weltbild deshalb schnellstmöglichst verkauft werden. Im vorauseilenden Gehorsam hat die Buchhandlung schon mal die Regale gesäubert. Aus dem Programm genommen wurden unter anderem Romane von Blue Panther Books wie "Schlampen-Internat" oder "Anwaltshure", aber auch den im Medu-Verlag erschienenen Roman von Jürgen Friedenberg über eine fröhliche schwule Wandergruppe.
In Deutschland hat Weltbild 330 Filialen. Im Internetbuchhandel ist das Unternehmen (nach Amazon) nach eigenen Angaben die Nummer zwei. (cw)
Mehr zum Thema:
» Rezension von Jürgen Friedenbergs Roman "Des Müllers Lust" (25.08.2011)















Hmm..., grundsätzlich aber nicht mehr als die katholische Kirche...