https://queer.de/?15523
- 08. Dezember 2011 2 Min.

Jacob Rogers
Ein 18-Jähriger Schüler aus dem US-Bundesstaat Tennessee hat sich am Mittwoch das Leben genommen, nachdem er offenbar jahrelang gemobbt wurde. Wie Freunde in örtlichen Medien berichteten, soll Jacob Rogers unter anderem andauernd als "Schwuchtel" beschimpft worden sein, als "faggot" und "queer".
Eine Freundin berichtete, Jacob hätte sich andauernd an die Schule gewandt, diese aber nichts getan; zum Schluss habe er die Cheatham County Central High School in Ashland City vor wenigen Wochen ganz verlassen. "Er kam häufig zu mir und sagte: Ich möchte da nicht mehr hin. Alle sind so gemein", so die Freundin. "Jacob sagte mir, niemand würde ihm helfen. Dabei ist er andauernd zur Beratung gegangen."
In einem Bericht des TV-Senders NBC verteidigte sich die Schule, sie habe nur von einem Mobbing-Vorfall erfahren und direkt gehandelt, danach hätte auch der Schüler angegeben, es sei alles in Ordnung. Zuletzt habe auch das Personal gewechselt. Die Lehrer wollen das Mobbing-Thema nun aufgreifen, die Stadt schickte Schulpschychologen, um die Jugendlichen zu unterstützen. Für den Donnerstag ist eine Gedenkveranstaltung geplant, Schüler haben auch eine Petition gegen Mobbing gestartet.
Wie die Freundin weiter berichtet, habe Jacob zuletzt bei seiner Großmutter gelebt. Diese habe für sie von ihm hinterlegte Notizen gefunden, inklusive Passwörter für sein Handy und Telefon – die Behörden sollten sich selbst ein Bild des Mobbings machen. Nachdem bekannt wurde, dass die Familie sich die Beerdigung nicht leisten kann, hatten mehrere amerikanische Homo-Blogs am Donnerstag zu Spenden aufgerufen. Das Ziel von 5.000 US-Dollarn wurde innerhalb einer Stunde erreicht.
Das Bekanntwerden von Selbstmorden von Teenagern wegen Mobbings aufgrund ihrer (teils vermeintlichen) sexuellen Orientierung hält damit in den USA weiterhin an, erst im September und Oktober wurden die Suizide von einem 15-Jährigen und einem 14-Jährigen bekannt. In den USA nehmen sich jährlich rund 4.000 Personen zwischen 15 und 24 Jahren das Leben. Es gibt Schätzungen, wonach rund ein Viertel der Personen schwul oder lesbisch sein könnten. Dabei ist Mobbing nur einer von mehreren möglichen Faktoren.
Nachdem vor einiger Zeit immer mehr Fälle bekannt wurden, starteten Menschen weltweit die Kampagne "It gets better" (Youtube-Kanal, dt. Version). In Deutschland gibt es zahlreiche LGBT-Jugendgruppen und -zentren (eine nicht mehr ganz aktuelle Übersicht, zur Not einfach mal googeln) sowie einige Webseiten gezielt für LGBT-Jugendliche, etwa dbna (Du bist nicht allein) oder die des bundesweiten Jugendnetzwerks Lambda. Auch Anlaufstellen bei Depression und anderen Problemen können online schnell gefunden werden. (nb)













Wann hört dieser Homohass endlich auf?
Alle Politiker und Pfaffen, die zu einem homophoben Klima beitragen, und auch ihre Mitglieder und Wähler, haben Blut an ihren Händen! Denn sie ermöglichen sowas erst.