Der schönste schwule Mann Namibias im Jahr 2011: Wendelinus (Bild: privat)
Wendelinus Hamutenya will mit dem erstmals verliehenen Titel die Community voranbringen. Jetzt wurde er bei einem Überfall verletzt.
Von Carsten Weidemann
Es war das allererste Mal, als Ende November der "Mr. Gay Namibia" in Windhoek zur Wahl stand. Fünf junge Männer traten gegeneinander an, das Rennen machte am Ende der 29-jährige Wendelinus Hamutenya. Es war für alle weit mehr als ein Schaulaufen der Eitelkeit, diese Wahl hatte eine große politische Bedeutung. So pries beispielsweise die Oppositionspartei Rally for Democracy and Progress (RDP) das Event als ein Zusammentreffen "basierend auf Gleichberechtigung und Respekt." Und Norman Tjombe, ein Jurist und Menschenrechtsaktivist urteilte: "Das Ereignis ist der Beleg dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen friedlich miteinander leben können."
Für Wendelinus Hamutenya war der Frieden jedoch eine Woche später vorbei. Wie afrikanische Medien heute berichten, ist der neue Mr. Gay Namibia am vergangenen Sonntag Opfer eines Überfalls geworden. Nahe seines Wohnortes hatten ihn zwei Männer zunächst beschimpft, bedrängt und ausdrücklich das Geld gefordert, dass er ihrer Meinung nach beim Mr. Gay-Wettbewerb gewonnen habe. Es kam zu einer Schlägerei an dessen Ende Wendelinus nach einem Schlag mit einer Flasche ins Gesicht zu Boden ging. Nur leicht verletzt verbrachte er 24 Stunden im Krankenhaus.
Wendelinus Hamutenya vermutet hinter den Motiven des Angriffs eine Mischung aus Homophobie und Habgier. Denn zum einen wussten sie, wer er war, und dachten, er sei eine leichte Beute. Zum anderen wollten sie ihn berauben. Im westafrikanischen Staat gibt es nach wie vor ein Strafgesetz gegen "Sodomie", schwul-lesbische Menschenrechtsgruppen berichten immer wieder von antihomosexuellen Angriffen.
Anzeige hat er bei der Polizei erstattet, aber ansonsten wolle er sich, wie er den Medien mitteilte, weiter auf die bevorstehende Mr. Gay World-Wahl vorbereiten. Sie wird im April 2012 im südafrikanischen Johannesburg stattfinden.
Police patrolling in front of his house
WRITTEN BY RINELDA MOUTON
WEDNESDAY, 07 DECEMBER 2011
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