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- 16. Dezember 2011 2 Min.

In den USA dürfen Schwule in fünf Bundesstaaten heiraten, während in Deutschland noch ein Eheverbot für gleichgeschlechtliche Paare herrscht.
Die Gleichbehandlung von Homosexuellen im Eherecht hat positive Auswirkungen für schwule Männer, selbst wenn sie nicht in einer Beziehung leben.
Das ist das Ergebnis einer Studie der Columbia University in New York City, die im Fachmagazin "American Journal of Public Health" veröffentlicht wird. Die Forscher untersuchten dabei die Arzt- und Klinikbesuche von 1.200 schwulen Patienten eines großen Krankenhauses in Massachusetts ein Jahr vor und ein Jahr nach der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Massachusetts war 2003 der erste US-Bundesstaat, der gleichgeschlechtlichen Paaren das Eherecht gewährte (queer.de berichtete).
Aus den Krankenakten geht hervor, dass die Arztbesuche der schwulen Männer zwölf Monate nach der Ehe-Öffnung um 13 Prozent abgenommen haben im Vergleich zu zwölf Monaten vor der Gesetzesänderung. Die Ausgaben im Gesundheitssystem sind demnach sogar um 14 Prozent gesunken. Die schwulen Patienten wurden gesünder: Insbesondere habe es weniger Fälle von hohem Blutdruck und weniger Patienten mit depressiven Störungen gegeben.
Ehe-Öffnung führt zu weniger Stress
Die Autoren führen die Veränderung auf den verminderten Stress zurück, den Homosexuelle dank der staatlichen Anerkennung erfahren würden. Diese Veränderung trat nicht nur bei Schwulen auf, die nach der Ehe-Öffnung heirateten, sondern in gleichem Maße bei Singles. "Die Gleichstellung im Eherecht könnte eine sehr positive Auswirkung auf die Gesundheit haben, weil es weniger stressbedingte Probleme gibt", erklärte Studienleiter Dr. Mark Hatzenbuehler in einer Presseerklärung.
Bereits mehrere Studien haben nachgewiesen, dass eine liberale Gesetzgebung die Gesundheit von sexuellen Minderheiten verbessert. So kam vor wenigen Monaten eine ebenfalls von der Columbia University durchgeführte Studie zum Ergebnis, dass konservative äußere Einflüsse zu einer höheren Selbstmordrate unter schwulen Jugendliche führen (queer.de berichtete). Demnach gibt es 20 Prozent mehr Selbstmorde unter schwulen Jugendlichen, wenn diese in einer Gegend aufwachsen, in der es besonders viele Menschen mit konservativer Einstellung gibt. (dk)














