Johann Gudenus inszeniert sich als Retter der Kinder vor den bösen Homos
Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs bezeichnet eine Homo-Gruppe als Teil der "Pädophilen-Lobby", die von den regierenden Sozialdemokraten gedeckt werde.
Die FPÖ, die laut Umfragen derzeit bei 27 Prozent liegt und bei einer Nationalratswahl stärkste Partei werden könnte, hat in Wien eine Kampagne gegen das Rechtskomittee Lambda gestartet, das sich für ein Ende der Diskriminierung von Homosexuellen einsetzt. Die Partei beschuldigt dessen Gründer und Vorsitzenden, den Rechtsanwalt Helmut Graupner, für die "generationenübergreifende Sexualität" Werbung zu machen.
Anlass für die scharfe Kritik war die Ernennung der ehemaligen Präsidentin der Richtervereinigung, Barbara Helig, zur Chefin einer Parlamentskommission, die sexuelle Übergriffe in Wiener Heimen untersuchen soll. Helige ist Mitglied im Kuratorium der Homo-Gruppe - und daher für die Wiener FPÖ untragbar: "Das ist das Umfeld, in dem sich Helige bewegt, das ist das Umfeld des Roten Wiens. Die Einsetzung Heliges ist eine Verhöhnung der Opfer", erklärte Johann Gudenus, der Fraktionschef der Freiheitlichen im Wiener Landtag. Die FPÖ wirft Helige und der SPÖ vor, nicht an der Aufklärung von hunderten Fällen von Kindesmissbrauch interessiert zu sein. Die Sozialdemokraten seien mit ihrem "roten Missbrauchssystem" vielmehr mitverantwortlich für Übergriffe.
Gudenus bezieht sich in seiner Kritik auf einen Artikel Graupners aus dem Jahr 1999. Damals schrieb er im "Journal of Homosexuality" über Beziehungen mit Minderjährigen. Darin heißt es etwa: "Bis zur Hälfte der Beziehungen von 12- oder 13-Jährigen zu Erwachsenen ist durch eine gegenseitige Zuneigung begründet." Allerdings schreibt Graupner in dem Artikel auch, dass er sich ausdrücklich von sexueller Gewalt gegen Kinder distanziert. Er hat zudem wiederholt in Interviews erklärt, dass er Straffreiheit für pädophile Täter ablehnt.
Die FPÖ ist die homofeindlichste Partei im österreichischen Parlament. So kämpfte sie etwa erbittert gegen die Einführung von eingetragenen Partnerschaften. Parteichef Christian Strache bezeichnete in der Auseinandersetzung um schwul-lesbische Rechte Homosexualität 2009 als Krankheit (queer.de berichtete). Anfang des Jahres sorgte dann der niederösterreichische FPÖ-Fraktionschef für Aufregung, als er im Parlament beklagte, dass "Schwuchteln" statt Familien staatliche Unterstützung erhalten würden (queer.de berichtete). (dk)
der war selber (zumindest älteren) buben gegenüber nicht abgeneigt.
die schärfsten kritiker der elche sind meist selber welche
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