Wer wird denn gleich fummeln? (Bild: dk)
In den Herrensaunen eines österreichischen Erlebnisbades wird zu viel gefummelt, finden die Betreiber - deswegen setzen sie nackte Sicherheitsleute ein, um Intimitäten zu verhindern.
"Parkbad"-Chef Thomas Lettner bestätigte gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten", dass die verdeckten Security-Leute seit einigen Tagen in den Saunen eingesetzt werden. Seither seien bereits mehrere Hausverbote ausgesprochen worden. In der gesamten Saunasaison habe die Verwaltung bereits gegen zehn Männer Anzeigen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses erstattet. Das "Parkbad" bietet neben der Herensauna auch eine Schwitzzone für Frauen und seit 2008 einen gemischten Bereich an.
Beschwerden über unzüchtige Schwule
"So arg wie [dieses Jahr] war es noch nie. Wir wussten uns nicht mehr anders zu helfen", begründet Lettner die Aktion. "Unsere Saunawache holt diese Leute unverzüglich heraus und mahnt sie ab. Wir legen auch ein Protokoll an, damit alles seine Ordnung hat". Jährlich besuchen etwa 250.000 Menschen die Saunen des Parkbades - mehrere von ihnen hätten sich über unzüchtige Handlungen beschwert. "Das beginnt bei eindeutigen Sprüchen. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass sich Homosexuelle gegenseitig an die Geschlechtsteile greifen", erklärte Lettner. Schwule seien aber natürlich weiterhin im Bad willkommen, wenn sie sich an die Regeln halten würden.
In einem Kommentar unterstützen die "Oberösterreichischen Nachrichten" den Kurs des Freizeitbades: "Nicht die sexuelle Ausrichtung wird angeprangert, sondern das Verhalten", argumentiert der Autor. Daher sei das "Saunaverbot für Schwule, die andere Saunagäste mit sexuellen Handlungen irritieren", richtig.
Auch in Deutschland hat es in der Vergangenheit Probleme mit Herrensaunen gegeben. Das Spaßbad Aquadrom in Hockenheim schloss 2008 sogar seine Herrensauna, nachdem sich ein heterosexueller Badegast über Oralsex in der Sauna beschwerte (queer.de berichtete). (dk)