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Der Solitär hat sein neues Album "Der Name kommt mir nicht bekannt vor" vorgelegt.
Von Carsten Weidemann
Das ist mal ein Statement! Zu einer Zeit, in der zur Begutachtung des Wertes von Musik sehr häufig nur Einschaltquoten, Popularität und andere wirtschaftliche Kriterien etwas gelten um ein "Produkt" zu bemessen, nennt Michy Reincke sein Album: "Der Name kommt mir nicht bekannt vor". Und so zeigt das Foto auf der Vorderseite des Covers weder den Titel, noch das Gesicht oder den Namen des Künstlers.
Dabei ist Michy Reincke in der deutschen Popmusik gewiss kein Unbekannter, sondern viel mehr ein interessantes Phänomen und Beispiel für die Haltung, dass es von einer größeren Würde zeugt einer Sache treu zu bleiben an die man glaubt, als einem vermeintlichen Erfolg hinterher zu hasten. Er ist ein lebendiger Unterhalter, der mit seinen Liedern und Auftritten - egal ob mit seiner Band oder dem Akustik-Trio - landesweit ein stetig wachsendes Publikum berührt und immer wieder begeistert. Die Qualität seiner Songs, mit der er seine Zuhörer mit klugen Betrachtungen zum Leben, zur Liebe und der Welt zum Nachdenken anregt oder Lachen bringt, heben ihn deutlich von der herrschenden Skala ab. Michy Reincke ist ein Solitär.
Rock paart sich mit chansonesken Zirkusmusik-Elementen
"Der Name kommt mir nicht bekannt vor" ist populäre, deutschsprachige Musik für Erwachsene. Auf dem Album paaren sich Rockmusik zeitgenössisch mit dem europäischen Sound der 60er und 70er Jahre und chansonesken Zirkusmusik-Elementen. Es ist eine neue Form von Liedern über neurotische Großstadtromanzen im Retro-Pop-Stil ("Erzähl mir nicht, dass du nur tust was man dir sagt"), kulturkritischer Empörung ("Wir fliegen vorbei"), Liebeswahn ("Hätt' ich in meinem Kopf Hände") und -glück (Wo man Lieder für sie singt).
Eine sofort mitreißende Hymne an seine Heimat ("In Hamburg ist das anders"), ein Lied des Trostes ("Du brauchst keine Angst zu haben") und Erinnerungen an erste Riten ("Du brennst immer noch ein Loch in mein Herz") finden ebenso ihren Platz darauf. Es gibt eine Cover-Version des 1968er Songs "Waterloo Road"/ "Oh, Champs-Elysées", bei der Anna Depenbusch den Chor singt und ein Lied als Anwärter auf den kuriosesten Songtitel des Jahres: "Das schönste traurige Mädchen mit der schlechtesten Laune der Welt". Darüber hinaus findet man Lieder zum Mitsingen ("Nur um dich tanzen zu sehen","Lass mich heut Nacht in der Gitarre schlafen") oder Innehalten ("Einfach so", "Unsichtbare Riesen").
Links zum Thema:
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» Homepage von Michy Reincke
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