Die schwul-lesbische Minderheit treibt nach Ansicht des Papstes den Menschen an den Abgrund (Bild: Wiki Commons / Rvin88 / CC-BY-3.0)
Papst Benedikt XVI. hat vor dem Untergang der Menschheit gewarnt, sollten Regierungen Schwule und Lesben gesetzlich gleichstellen.
Schwule und Lesben könnten die Welt in den Abgrund reißen, warnte der Papst in einer Ansprache vor 160 Diplomaten im Vatikan: Bei der heterosexuellen Familie handele es sich "nicht um eine bloße gesellschaftliche Konvention, sondern um die Grundzelle der ganzen Gesellschaft", sagte der Papst laut der offiziellen Übersetzung des Vatikans. "Folglich bedroht eine Politik, welche die Familie gefährdet, die Würde des Menschen und die Zukunft der Menschheit selbst", erklärte 84-jährige Kirchenführer.
Der Papst forderte die Staaten der Welt dazu auf, eine Politik zu betreiben, die den "Wert der Familie" betone - sonst, so warnte er, seien auch die weitere Entwicklung der Staaten gefährdet, die zu homofreundliche Gesetze beschließen würden, ebenso wie "die Würde des Menschen und die Zukunft der Menschheit selbst".
Homo-Ehe und Abtreibung sind wichtigste katholische Themen
Der Papst hat bereits wiederholt versucht, Einfluss auf die Gesetzgebung in katholischen Ländern zu nehmen, insbesondere wenn es um die katholischen Lieblingsthemen Homo-Rechte und Abtreibung ging. So segnete er im vergangenen Jahr eine katholische Demonstration in Spanien, bei der mehrere zehntausend Christen gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht demonstrierten (queer.de berichtete). In einem Buch erklärte der Papst, dass Homosexualität "gegen das Wesen dessen steht, was Gott ursprünglich gewollt hat". Nur weil es viele bekennende Schwule und Lesben gebe, heiße das noch nicht, dass Homosexualität dadurch moralisch richtig werde (queer.de berichtete).
Insbesondere in den USA greift die katholische Kirche massiv in die politische Debatte um eingetragene Partnerschaften oder die Ehe-Öffnung ein. So wurden etwa Sonderkollekten eingesammelt, damit die Kirche Fernsehwerbung in Staaten schalten kann, in denen ein Referendum über die Homo-Ehe stattfand (queer.de berichtete). Vor zwei Monaten schaltete die amerikanische Bischofskonferenz zudem eine Website online, in der gegen die Ehe-Öffnung Stimmung gemacht wird (queer.de berichtete). (dk)