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  • 21. Januar 2012 30 3 Min.



Tagelang rätselte die schwule wie die Online-Welt, ob ein über Facebook verbreiteter Kommentar von Hape Kerkeling zum Affären-Wirbel um den Bundespräsidenten echt war. Nun gibt der Entertainer zu: Das Posting stammt von ihm.

Der Kommentar war am 5. Januar auf einer angeblichen Facebookseite Kerkelings aufgetaucht, verbreitete sich rasch über soziale Netzwerke und wurde am nächsten Tag auch über das Magazin blu.fm verbreitet - das so tat, als gebe es an der Urheberschaft keine Zweifel. Die äußerten aber einige andere Leser: Sollte der offenbar schnell geschriebene, fehlerlastige wie eher humorlose und halt für Wulff Partei ergreifende Kommentar wirklich von Kerkeling stammen?

Und sollte sich der Entertainer wirklich kritisch über "Bild" geäußert haben? Der Zeitung gehe "es nur um so viel Auflage und Skandal wie eben möglich", hieß es da, und: "Ausgerechnet die Bild mutiert nun zum obersten Moralhüter und zum reinen Gewissen der Nation!?!?" Der angebliche Wulff-Skandal sei mit "boulevardesken Enthüllungsjournalismus und unappetitliche[r] Schnüffelei in seinem Privatleben" ein "Skandal unserer maroden und degenerierten Presse und Mediengesellschaft".

Der Kommentar endete mit "Herr Präsident, bleiben Sie im Amt und vor allem bleiben Sie Mensch!" Zuvor wurde Wulff verteidigt: "Zugegeben der Bundespräsident hat Fehler gemacht aber hat er sich strafbar gemacht oder unmenschlich gehandelt?" Wulff habe seine Fehler eingeräumt und sich entschuldigt. Andere Politiker hätten schlimmeres gemacht: "Kohl hat einen Demonstranten vor der Weltoeffentlichkeit zusammengeschlagen, Schröder hat sich im Fernsehen hackevoll und live um Kopf und Kanzlerschaft geredet, Kiesinger war in der NSDAP. TJA, das waren anscheinend noch Staatsmänner! Wenn der Bundespräsident jetzt geht, dann geht der demokratische Konsens!"

Das Managment Kerkelings war daraufhin tagelang nicht zu erreichen. Fast hätte man die Geschichte wieder vergessen, als Fake abgehakt, zumal die angebliche Facebook-Seite Kerkelings aus dem Netz genommen wurde. Dann wurde Kerkeling aber gestern in der NDR-Talkshow "Tietjen und Hirschhausen" zu der Sache befragt.

"Das ist und war meine private Facebook-Seite", stellte Kerkeling überraschend klar, die Seite sei danach von Facebook gelöscht worden. "Ich hatte das Gefühl, dass diese Debatte um den Bundespräsidenten unverhältnismäßig hochgekocht wurde und man den Eindruck gewinnen konnte: Es ging nicht mehr so sehr darum, aufzuklären, was da nun passiert ist oder nicht, sondern es ging darum, den Bären zu erlegen und sich das Fell zu teilen." Dass habe ihn so geärgert, dass er an seine Facebook-Freunde geschrieben habe.

So lässt der offenbar versehentlich nicht nur für seine Freunde freigegebene Kommentar einen überraschend ehrlichen Blick auf die private Seite Kerkelings zu. Die Verteidigung Wulffs hat freilich einen leichten Beigeschmack: Im letzten Jahr hatte Kerkeling das Sommerfest des Bundespräsidenten moderiert. (nb)

Langfassung der Talkshow in der NDR-Mediathek
s.a.: Kerkeling, Wulff und ihre Freunde (08.01.2012)

-w-

#1 ClaudiaAnonym
  • 21.01.2012, 16:39h
  • Der Kommentar zu Wulff war echt von Kerkeling?
    Bah, damit verliert Kerkeling viele Sympathiepunkte. BILD-Kritik ist ja wichtig und richtig, aber dass er offenbar nicht rafft, was Wulff für einer ist. Peinlich, peinlich, Herr Kerkeling.
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#2 hehe heheAnonym
#3 alexander
  • 21.01.2012, 16:55h
  • Antwort auf #1 von Claudia
  • mir wurde das "innenleben" von hape nach seiner "pilgertournee" suspekt ! und dann zu allem überfluss auch noch ein buch darüber ?

    das ist aber offensichtlich der midlife-crisis geschuldet, die sorgt offenbar dafür, dass männer über 40j. ihre konservative, christliche seite "entdecken" ??? (z.b. jauch und gottschalk.)

    ich frage mich, was war da vorher (u-40) in der birne ?
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