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Evangelisch-Lutherische Kirche
Homosexuelle Pfarrer: Fauler Kompromiss in Sachsen
- 22. Januar 2012 2 Min.

In Sachsens evangelischen Pfarrhäusern werden wohl auch weiterhin keine Regenbogenfahnen geschwenkt
In der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens dürfen schwule und lesbische Pfarrer künftig zusammen mit ihrem Partner im Pfarrhaus leben - aber nur wenn sie verpartnert sind und der gesamte Kirchenvorstand zustimmt.
"In versöhnter Verschiedenheit beieinander bleiben", überschrieb die Kirchenleitung ihren am Samstag auf einer Klausurtagung gefundenen Kompromiss, dem ein heftiger innerkirchlicher Streit zum Thema Homosexualität vorangegangen war (queer.de berichtete). Nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung könnten diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden, erklärte Landesbischof Jochen Bohl im Anschluss an die Tagung.
Bohl hoffe, "dass die Christinnen und Christen in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche diese Entscheidung der Kirchenleitung mittragen werden". Zudem meinte der Bischof in einer auf der Kirchen-Homepage veröffentlichten Erklärung, er sei überzeugt, "dass homosexuell geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden".
Willkür und Gnade statt Recht und Toleranz

Glaubt, dass "homosexuelle geprägte Menschen" als "Schwestern und Brüder im Glauben" akzeptiert werden: Landesbischof Jochen Bohl
Wörtlich heißt es in dem Beschluss der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens: "Die Landeskirche behält sich vor, in Einzelfällen gleichgeschlechtlichen Paaren das gemeinsame Leben im Pfarrhaus zu gestatten. Dies setzt die einmütige Zustimmung des zuständigen Kirchenvorstandes zwingend voraus und ist nur bei Eingetragenen Lebenspartnerschaften möglich."
Für die wenigen schwulen und lesbischen Pfarrer, die diese Ausnahmeregelung vermutlich in Anspruch nehmen dürfen, bedeutet die Regelung im Klartext, dass ein ständiges Damoklesschwert über ihrem Familienleben schweben wird: Verscherzen sie es sich es auch nur mit einem einzigen Mitglied des Kirchenvorstands, muss der Partner eventuell wieder ausziehen.
Dass in Sachsens Evangelisch-Lutherischer Kirche kein wirklich "bedeutsamer" Beschluss getroffen wurde, wie es etwa Spiegel.de weismachen will, zeigt auch das Bekenntnis zu einer heterosexuellen Leitkultur, das dem faulen Kompromiss vorangestellt wurde: "Die Kirchenleitung bekräftigt die bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Frau und Mann." (cw)

Links zum Thema:
» Offizielle Mitteilung der Landeskirche zum Kompromiss
Mehr zum Thema:
» Homo-Toleranz: Evangelische Kirche tief gespalten (20.01.2012)
Was hat man darüber zu entscheiden ???
Wir Schwulen sind numal,
genauso wie die Heten,
Lebewesen auf dieser Erde,
die man achten sollte,
so wie wir sind.
Wir sind Geschöpfe dieser Erde
und Überbevölkerungs-Technisch,
sogar gelebter Umweltschutz !
Man hat nicht darüber zu entscheiden
ob es richtig oder fasch ist, wie wir sind etc.pp...
Wer das macht, macht sich Verdächtig...
Wir Schwulen sollten Gleichberechtigt behandelt werden, in allen bereichen !
Nieder mit der Schwulen-Unterdrückung !
Echte Freiheit für Schwule ! Jetzt und sofort !
Kampf gegen Unterdrückung,
immer und überall, TROTZ ALLEDEM !