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  • 23. Januar 2012 80 2 Min.

Phillip Parker hat sich am Freitag im Elternhaus umgebracht

In Tennessee hat sich ein 14-jähriger Schüler das Leben genommen, vermutlich weil er von Gleichaltrigen wegen seiner Homosexualität gemobbt worden war. Die Eltern erheben nun
schwere Vorwürfe gegen die Schulleitung.

Der 14-jährige Phillip Parker hat am Freitag im Elternhaus in der Kleinstadt Carthage nahe Nashville Selbstmord verübt. Seine Eltern und Großeltern fanden die Leiche des Schülers am späten Nachmittag, berichtet der Lokalsender WTVF. In einem nahe gelegenen Mülleimer fanden sie später einen Zettel mit der Aufschrift: "Bitte hilf mir, Mama".

Die Familie des Jungen ist überzeugt, dass Mobbing in der Schule den 14-Jährigen so sehr zugesetzt habe, dass er keinen Ausweg mehr sah: "Weil er schwul war, wurde er körperlich und seelisch von vielen Leuten an der Schule misshandelt", erklärte sein Großvater Paul Harris am Wochenende. "Philip war ein so liebenswürdiger Mensch, dass er sich die Sache so sehr zu Herzen genommen hat. Er hat sich getötet, um dem Leid zu entfliehen."

Die Mutter des Toten sagte, erst nach dem Selbstmord hätten ihr Schüler der Gordonsville High School von systematischem Mobbing gegen ihren Sohn berichtet. "Ich hätte sehen müssen, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Aber er schien immer glücklich zu sein", sagte Gena Parker. Sie kritisierte die Schulleitung, weil kein einziger Lehrer jemals über die Übergriffe auf Phillip mit ihr gesprochen habe.

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In den USA gibt es immer öfter Meldungen über Teenager, die sich wegen Mobbings aufgrund ihrer (teils vermeintlichen) sexuellen Orientierung das Leben genommen haben. So gab es im Bundesstaat Tennessee erst vor einem Monat den Bericht über den Selbstmord eines schwulen Schülers (queer.de berichtete). In diesem Jahr nahmen sich mit Eric James Borges und Jeffrey Fehr bereits zwei Teenager aus Kalifornien nach Mobbing wegen ihrer sexuellen Orientierung das Leben.

In Tennessee kommt erschwerend hinzu, dass das äußerst konservative Parlament derzeit die Rechte von Schwulen und Lesben beschneiden will. So liegt ein Gesetzentwurf im Parlament, der das Anti-Mobbing-Gesetz lockern soll. Demnach wird Mobbing gegenüber Schwulen und Lesben an Schulen erlaubt, wenn sich der Mobbende auf seinen religiösen Glauben beruft (queer.de berichtete). Zudem hat der Senat das so genannte "Don't say Gay"-Gesetz beschlossen, das die Erwähnung von Homosexualität im Unterricht praktisch verbietet (queer.de berichtete).

Für Jugendliche, die in Deutschland Probleme mit ihrem Coming-out haben, gibt es zahlreiche LGBT-Jugendgruppen und -zentren (eine nicht mehr ganz aktuelle Übersicht, ggf. mal googeln). Auch mehrere Webseiten, etwa dbna (Du bist nicht allein) oder die des bundesweiten Jugendnetzwerks Lambda, richten sich gezielt an junge Schwule und Lesben. (dk)

-w-

#1 Geert
  • 23.01.2012, 13:12h
  • Eine Gesellschaft, die einen 14-jährigen zum schwulen Coming-Out treibt, hat eine Mitschuld an einem solchen Selbstmord.
    Ein 14jähriger kann doch die Konsequenzen eines solchen Outings noch gar nicht überblicken. Wahrscheinlich wurde ihm entweder direkt oder indirekt durch die Medien eingeredet, er müsse "stolz" auf sein Schwulsein sein und nach einem Coming Out werde alles gut. Wahrscheinlich war er zutiefst geschockt, dass nach dem Outing das genaue Gegenteil eintrat.
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#2 florianAnonym
  • 23.01.2012, 13:33h
  • eine frage an lehrer:
    kriegt man das nicht mit wenn ein schüler von andern schülern gemobbt wird?
    hat man angst sich einzumischen als lehrer weil man selber nicht sein image als "cooler" lehrer verlieren will?

    wie blind kann man sein das man nicht sieht was um ein herum im unterricht und den pausen geschieht?
    warum helt "ihr"als erwachsene nicht den gemobbten schülern?
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#3 FreudAnonym
  • 23.01.2012, 13:47h
  • Antwort auf #1 von Geert
  • Auf wessen Seite stehst du eigentlich? Könntest du deine Identitätsprobleme bitte irgendwo bearbeiten, wo es niemanden anwidert?
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