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Film wird ausgwechselt
Auch lesbische Küsse im Homo-Mahnmal
- 24. Januar 2012 2 Min.

Bald gibt´s auch Lesben durch das Sichtfenster zu sehen (Bild: Scott Hux)
Am Donnerstag wird ein neuer Film für das Berliner Homo-Mahnmal vorgestellt, das an die von den Nationalsozialisten verfolgten Homosexuellen erinnert – auf Druck von Feministinnen werden nun abwechselnd küssende Männer- und Frauenpaare gezeigt.
Im Augenblick kann im Sichtfenster des Mahnmals ein Film in Endlosschleife mit einem schwulen küssenden Paar betrachtet werden. In Kürze können Tiergarten-Besucher einen neuen Film ansehen, in dem mehrere Homo-Paare unterschiedlichen Geschlechts und Alters dargestellt werden. Ursprünglich sollte der Wechsel bereits 2010 stattfinden. Nach Angaben von Stiftungssprecherin Felizitas Borzym gab es aber Probleme beim Wettbewerb. Der neue Film stammt nun von den Künstlern Gerald Backhaus, Bernd Fischer und Ibrahim Gülnar; er soll verschiedene Situationen zeigen, in denen sich Homosexuelle küssen wie auch negative Reaktionen auf den Kuss. Damit soll darauf hingewiesen werden, dass auch heute noch Homophobie ein Problem sei.
"Emma" brachte Stein ins Rollen

Seit 2008 können Besucher dieses Paar im Mahnmal betrachten
Eigentlich sollte im Entwurf der Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset nur eine "endlos wirkende Kussszene" zweier Männer in dem Mahnmal vorkommen. Ein halbes Jahr, nachdem der Entwurf abgesegnet wurde, hat das Frauenmagazin "Emma" jedoch eine Kampagne gegen das Mahnmal gestartet, weil es weibliche Homosexuelle nicht berücksichtige (queer.de berichtete). Lesben, so die "Emma", seien im Nationalsozialismus in gleicher Weise verfolgt worden, auch wenn sie nicht unter den Paragrafen 175 fielen. Daraufhin einigten sich die Beteiligten darauf, das Video alle zwei Jahre auszutauschen.
Diese Entscheidung führte zu einer Verhärtung der Fronten: Schwule Aktivisten und die Leiter der KZ-Gedenkstätten warnten vor einer "Verfälschung der Geschichte". Es sei historisch nicht zu belegen, "dass lesbische Frauen im Nationalsozialismus individueller Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgesetzt gewesen seien", schrieben sie in einem offenen Brief (queer.de berichtete).
Zwischen Schwulenaktivisten und Frauenrechtlerinnen gibt es bereits seit Jahren einen Streit um das Ausmaß der Verfolgung im Nationalsozialismus. Die Männer verweisen auf den seit 1935 verschärften Paragrafen 175, nach dem schon ein lüsterner Blick zur Strafverfolgung führen konnte, die in Kastration oder im Konzentrationslager enden konnte. Lesbische Aktivistinnen erklären aber, dass die Verfolgung von Lesben als "Asoziale" auch ohne ein ausdrückliches Gesetz stattgefunden habe. (dk)













Es ist einfach lächerlich: Keine einzige Lesbe ist unter Hitler wegen ihres Lesbischseins getötet worden, sehr wohl aber Zehntausende von schwulen Männern!
Das nenne ich Geschichtsverfälschung!