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- 07. Februar 2012 2 Min.

Michele Bachmann lehnt aus religiösen Gründen Homo-Rechte ab
In der Heimat der ultrakonservativen US-Politikerin Michele Bachmann herrscht ein derartig homophobes Klima, dass es mehr Selbstmorde unter homosexuellen Teenagern gibt als anderswo.
Wie das Magazin "Rolling Stone" im Rahmen einer ausführlichen Reportage berichtet, gab es im Schulbezirk Anoka-Hennepin in den letzten zwei Jahren insgesamt neun Selbstmorde unter Schülern, davon vier von Jugendlichen, die wegen ihrer (angeblichen) Homosexualität gehänselt und gemobbt worden waren. Der Schulbezirk stimmt weitgehend mit dem Wahlbezirk der Abgeordneten Michele Bachmann überein, die als eine der homofeindlichsten Mitglieder des Repräsentantenhauses gilt.
Dem Bericht zufolge hat Bachmann in ihrer Heimat eine homophobe Atmosphäre begünstigt. Während die 55-Jährige in Washington Politik macht, führt in ihrem Heimatbezirk laut "Rolling Stone" insbesondere Bachmanns "Doppelgängerin", die frühere Spanischlehrerin Barb Anderson, den Kampf gegen Homosexuelle an Schulen weiter. Die Großmutter hat einen Bericht über den Sexualkundeunterricht für die regionale Schulbehörde verfasst. Darin zieht sie den Schluss: "Die Mehrheit der Eltern will nicht, dass ihre Kinder in der Schule den homosexuellen Lebensstil als normale, akzeptable Alternative präsentiert bekommen." In der Schulbehörde konnte sie dann die "No Homo Promo"-Regel durchsetzen - sie besagt, dass Lehrer keine Werbung für Homosexualität machen dürfen. Das führte dazu, dass Lehrer aus Angst vor ihrer Entlassung schwule oder lesbische Autoren nicht mehr besprechen oder Aids-Prävention als Unterrichtsthema ablehnen.
Bewohner wehren sich gegen homofeindliche Grundhaltung
Inzwischen wehren sich die Bewohner jedoch gegen die homofeindliche Atmosphäre: So haben über 140.000 Menschen eine Petition unterschrieben, in der Bachmann aufgefordert wird, etwas gegen die Selbstmordserie zu unternehmen. Initiiert wurde die Initiative von der Mutter eines 15-Jährigen, der sich erhängt hatte. Bachmann hatte sich in der Vergangenheit stets gegen Anti-Mobbing-Gesetze ausgesprochen. Diese, so die Politikerin, verstießen gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben bereits nachgewiesen, dass eine homophobe Atmosphäre die Zahl der Selbstmorde unter Jugendlichen ansteigen lässt. So kam im vergangenen Jahr eine Studie der Columbia-Universität zu dem Ergebnis, dass in einer homophoben Umgebung 20 Prozent mehr Lesben und Schwule Selbstmordversuche unternähmen als in weltoffeneren Gebieten (queer.de berichtete). Dabei ist die Selbstmordrate unter jungen Schwulen und Lesben selbst im Durchschnitt vier Mal höher als unter Heterosexuellen.
Michele Bachmann sorgte als republikanische Präsidentschaftskandidatin in den vergangenen Monaten für Aufsehen, gab aber vergangenen Monat nach schwachen Ergebnissen bei den ersten Vorwahlen auf. Sie wurde insbesondere von der rechtspopulistischen "Tea Party"-Bewegung unterstützt. Homosexualität hat sich in der Vergangenheit als "Teil Satans" beschrieben (queer.de berichtete). (dk)
Links zum Thema:
» Artikel in Rolling Stone















Wäre einfach nur lächerlich, wenn durch diese dumme Kuh nicht so viele Menschen sterben müssten.