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Präsidentschaftswahl in Frankreich
Sarkozy gegen Ehe-Öffnung
- 10. Februar 2012 2 Min.

Nicolas Sarkozy geht auf traditionelle Wähler zu, um auch Anhänger der Front National zu überzeugen (Bild: World Economic Forum / flickr / by-sa 2.0)
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat angekündigt, dass er bei seiner Wiederwahl die Ehe-Öffnung weiter verhindern werde - sein sozialistischer Kontrahent spricht sich dagegen für die Gleichstellung aus.
Sarkozy stellte im Gespräch mit dem Magazin der regierungsfreundlichen Tageszeitung "Le Figaro" seine konservativen Glaubenssätze in den Fragen der Sterbehilfe, der Ausländerpolitik und der Homo-Ehe heraus: "In diesen unruhigen Zeiten braucht unsere Gesellschaft Bezugspunkte. Ich denke nicht, dass wir das Bild der Ehe als wichtige gesellschaftliche Institution verwischen sollten", erklärte der Präsident.
Eine Ehe-Öffnung würde auch "die Tür öffnen" zu einem Adoptionsrecht für Homo-Paare, das er als Präsident ablehne. Eingetragene Partnerschaften seien mit Sarkozy ebenfalls nicht zu machen, da es verfassungswidrig sei, diese nur Homosexuellen anzubieten. Außerdem würde dieses Konzept die Ehe "untergraben".
Derzeit dürfen Schwule und Lesben in Frankreich einen zivilen Solidaritätspakt (PACS) schließen, der auch Heterosexuellen offensteht. Diese 1999 eingeführte Partnerschaft enthält inzwischen viele Rechte der Ehe, aber kein Adoptionsrecht. Sie kann ohne großen Aufwand wieder aufgelöst werden und wird deshalb hauptsächlich zu über 90 Prozent von Heterosexuellen geschlossen, die noch nicht heiraten wollen.
Dreikampf im ersten Wahlgang

Der sozialistische Kandidat François Hollande will Schwule und Lesben gleichstellen (Bild: Guillaume Paumier / flickr / by-sa 2.0)
Sarkozy hat bislang noch nicht offiziell seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 22. April bekannt gegeben, gilt jedoch als wahrscheinlichster konservativer Kandidat. Mit dem Sozialisten François Hollande steht bereits sein wichtigster Kontrahent fest. Hollande hat sich bereits bei den Vorwahlen für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht ausgesprochen: "Es gibt keinen Grund mehr, warum wir immer noch zwischen hetero- und homosexuellen Paaren unterscheiden", sagte der 57-Jährige. Bereits vor fünf Jahren hatte sich die damalige sozialistische Kandidatin Ségolène Royal für die Öffnung der Ehe ausgesprochen (queer.de berichtete). Sie kam aber in der Stichwahl nur auf 47 Prozent der Stimmen, Sarkozy erreichte 53 Prozent.
Umfragen zufolge würde Hollande im ersten Wahlgang derzeit 29,5 Prozent der Stimmen erhalten, Sarkozy 24,5 Prozent. Die homofeindliche Rechtsextremistin Marine Le Pen (Front National) käme auf 19 Prozent und würde als Drittplatzierte die Stichwahl am 6. Mai nicht erreichen. Ihre Kandidatur steht allerdings noch nicht fest, da sie noch nicht alle formalen Bedingungen erfüllt hat. (dk)















Sehr seltsame Erklärung die da gegen eingetragene Partnerschaften spricht......