Als Roman Ragazzi war Dror Barak in vielen schwulen Haushalten allgegenwärtig
Dror Barak - ein früherer israelischer Armee-Ausbilder, der später unter dem Namen Roman Ragazzi zu einem der beliebtesten Pornostars aufgestiegen ist - hat sich am Samstag das Leben genommen.
Gegenüber gaypornblog.com bestätigte der Lebenspartner Baraks, der nur als Sam identifiziert wird, Meldungen über den Selbstmord. Der 38-jährige Pornostar habe sich demnach in seiner Wohnung in Manhattan umgebracht. Er habe an Depressionen gelitten, erklärte Sam. Anders als in Blogs diskutiert, seien nicht finanzielle Gründe für den Freitod verantwortlich: "Sein Geschäft ist gut gelaufen", erklärte Sam. Barak gründete 2007 Freedom Fitness, einen Personal-Training-Dienst, bei dem ausschließlich gut gebaute männliche Übungsleiter arbeiten.
Als Roman Ragazzi wirkte Barak über Jahre in Filmen der Labels Collin O'Neal und Raging Stallion mit, etwa in "Tailpipes", "Savage" oder in der "Hairy Boyz"-Serie. Chris Ward, der Chef von Raging Stallion, hat in einem Nachruf den Verstorbenen als Ausnahmedarsteller bezeichnet: "Er war wohl der heißeste Mann, mit dem ich je gefilmt habe. Ein toller Mann voller Schönheit, Intelligenz und Liebenswürdigkeit. Er war in jeder Hinsicht perfekt."
Outing durch Murdoch-Zeitung
Im Mai 2007 wurde Barak über die Grenzen der Pornofans hinaus bekannt, als ihn die New Yorker Boulevardzeitung "New York Post", die dem Medienmogul Rupert Murdoch ("Fox News", Sky News") gehört, kurz nach der Veröffentlichung seines ersten Filmes outete. Damals arbeitete der ehemalige Militär-Ausbilder in New York für das Konsulat seines Heimatlandes Israel. Nach dem Outing kündigte Barak seinen Job, weil er offenbar Konsequenzen fürchtete.
In den USA wurde die schwule Pornoindustrie im vergangenen Jahrzehnt bereits von zwei Selbstmorden bekannter Stars erschüttert. Im November 2004 nahm sich Barry "J.T." Rogers im Alter von 39 Jahren das Leben (queer.de berichtete). Er wurde in den 90er Jahren unter dem Namen Johnny Rahm in zahlreichen Filmen bekannt und erhängte sich mit einem Gürtel an einem Zaum in den Botanischen Gärten von Atlanta. Der HIV-Positive litt an Depressionen.
2009 erhängte sich der ebenfalls HIV-positive Caleb Carter, der in seiner Karriere in lediglich 13 Pornofilmen, darunter auch Bareback-Produktionen, seinen Mann stand. Er wurde in den USA vor allem bekannt, weil er in der Dokumentation "Everything You Wanted to Know About Gay Porn Stars, but were afraid to ask" mitwirkte, die 2008 im Schwulenkanal Here! ausgestrahlt wurde. (dk)