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  • 03. März 2012 13 3 Min.

Gläubige Christin: Valeria Hinck, Jahrgang 1960, ist nicht nur Autorin, sondern auch Ärztin für Innere Medizin

Einer der Klassiker über gläubige Lesben und Schwule und ihren Platz in der Kirche wurde nach neun Jahren neu aufgelegt: "Streitfall Liebe".

Von Franz Krämer

"Vor diesem Buch wird man Sie warnen. Es ist viel zu ‚liberal' für fromme Menschen und viel zu ‚fromm' für liberale Geister", kommentiert Klaus Douglass in seinem Vorwort. "Valeria Hinck setzt sich mit diesem Werk mutig zwischen alle bereitgestellten kirchlichen Stühle. Und erweist damit unzähligen Menschen einen wichtigen Dienst." Douglass ist evangelischer Theologe und bekannter Buchautor und selbst heterosexuell. Dennoch erscheint ihm die Diskussion um den Platz homo­sexueller Christen in der Kirche notwendig.

Valeria Hinck ist Christin - und lesbisch. Über viele Lebensjahre hinweg stellte sie sich selbst die Fragen: Wie soll ich damit leben? Ist das wirklich unvereinbar? "Für viele bibeltreue Christen ja... Lange Zeit war auch mein Denken davon bestimmt", beschreibt die Autorin ihren eigenen Weg, ihr eigenes jahrelang gelebtes Dilemma. "Aber was für die einen ein dogmatisch-theologischer Diskussionspunkt sein mag, bedeutet für den Betroffenen eine existenzielle Frage, deren Beantwortung mit dem praktischen Leben eingelöst sein will."

Für welchen Leserkreis ist das Buch in erster Linie gedacht? "Ich schreibe es weniger, um jene zu überzeugen, die fürchten, die Gemeinde Christi vor einer homo­sexuellen ‚Propaganda' und Infiltration bewahren zu müssen", erläutert Hinck. "Sondern ich schreibe für Menschen, denen es ergangen sein mag wie mir auch. Und für solche, die sich fragen, wie sie ihren Schwestern und Brüdern im Glauben begegnen können, die als Homo­sexuelle einen Platz in der Gemeinde suchen." Liberal ausgerichtete Christen mögen hiermit weniger Probleme haben, aber so richtet sich das Buch vor allem an jene, die in konservativ-bibelorientierten Glaubensrichtungen zuhause sind.

Homosexuelle Partnerschaften entsprechen dem Wort Gottes


Das Buch richtet sich vor allem an jene, die in konservativ-bibelorientierten Glaubensrichtungen zuhause sind

Anhand von zahlreichen Bibelzitaten tritt die Autorin den Beweis an, dass Kirche und Homosexualität durchaus miteinander vereinbar sind. Dabei bricht sie gleichsam eine Lanze für mehr Offenheit gerade im Umgang mit der Frage, ob gleich­geschlechtliche Partnerschaften dem Wort Gottes entsprechen, auch um die Zerrissenheit, in der viele homo­sexuelle Christen leben, zu beenden. Das Buch von Valeria Hinck räumt auf mit der Auffassung, Homosexualität sei von der Bibel her abzulehnen und man müsse sich entscheiden zwischen dem Gehorsam gegenüber Gott und der Solidarität mit Homo­sexuellen.

"Immer wieder bin ich auf meinem Lebensweg homo­sexuellen Menschen begegnet. Diese Begegnungen haben mein Denken in dieser Frage nach und nach verändert", erläutert Pfarrer Douglass seine eigene Betroffenheit als heterosexueller Christ. "Das Buch von Valeria bildet für mich den Abschluss eines Jahrzehnte langen Umdenkungsprozesses. Und ich bin mir sicher, es wird auch vielen anderen Menschen in dieser Hinsicht helfen."

Eine überarbeitete und ergänzte Fassung des 2003 erstmalig im Münchener Claudius Verlag veröffentlichten Buches "Streitfall Liebe" ist nun in einer Neuauflage des Dortmund Verlages erschienen.

Dr. Valeria Hinck: Streitfall Liebe. Biblische Plädoyers wider die Ausgrenzung homo­sexueller Menschen, 148 S., Dortmund Verlag, Dortmund 2012, 17,95 €

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#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 03.03.2012, 15:52h
  • Schwul + Christ = okay
    Lesbisch + Christ = okay
    Schwul + Katholisch = paradox
    Lesbisch + Katholisch = paradox
    Valeria Hinck = toll
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#2 goddamn liberalAnonym
  • 03.03.2012, 17:01h
  • Na ja,

    die homophobe Quellenlage in der Bibel ist eher dünn und der Religionsstifter Jesus sagt dazu gar nichts.

    Man kann aber nicht übersehen, dass die Einführung des Christentums in der antik-hellenischen Welt nicht nur ein schlimmer Rückschritt für Kultur und Wissenschaft war, sondern auch ein Sieg sexual- und leibfeindlicher Repression.

    de.wikipedia.org/wiki/Hypatia

    Die Hasstiraden der sogenannten Kirchenväter gegen den homoerotischen Antinoos-Kult und die Antinoos-Statuen, die ein letzter Höhepunkt antiker Plastik waren (erst in der Renaissance wurde diese Niveau nach über 1000 Jahren klerikaler Finsternis wieder erreicht), sprechen für sich..

    en.wikipedia.org/wiki/Antinous
  • Direktlink »

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