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  • 09. März 2012 16 2 Min.

Die katholische Kirche will ihre Politik gegenüber Schwulen und Lesben durchsetzen - auch auf Kosten von Obdachlosen (Bild: Ed Yourdon / flickr / by-sa 2.0)

In Kalifornien hat die katholische Kirche die Unterstützung eines Obdachlosenheims eingestellt, weil sich die neue Leiterin für die Öffnung der Ehe ausgesprochen hatte.

Das "Francis House" kümmert sich in der Hauptstadt Sacramento seit inzwischen 40 Jahren um Obdachlose. Die katholische Kirche hat sich seit Jahren mit gut 10.000 Dollar am jährlichen Budget in Höhe von 500.000 Dollar beteiligt. Wie die Tageszeitung "Sacramento Bee" berichtet, entzieht die katholische Kirche mit sofortiger Wirkung die finanzielle Unterstützung - in einem Brief erklärte Michael Kiernan, der in der Diözese für die Sozialarbeit verantwortlich ist, dass es nun "unmöglich ist, diese Gelder für das Francis House" aufzubringen.

Grund sind die Ansichten der neuen Leiterin, der Methodistenpfarrerin Faith Whitmore. Sie hat sich für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht ausgesprochen. Außerdem ist sie gegen ein absolutes Abtreibungsverbot. Kiernan erklärte, man könne von der Einrichtung nicht erwarten, dass sie in allen Punkten mit der Kirche übereinstimmt. "Wir können aber erwarten, dass sich die Anführer nicht öffentlich den katholischen Lehren widersetzen. In dieser Situation ist das aber so", erklärte der Priester.

Pfarrerin Whitmore reagierte überrascht auf die Ankündigung der Kirche: "Ich habe diese Aussagen nie im Namen des 'Francis House' gemacht. Ich habe mich lediglich als Bürgerin dazu geäußert", erklärte sie. In ihrer Kirche setzt sich Whitmore seit Jahren für die Rechte von Schwulen und Lesben ein und hat bereits Homo­sexuelle getraut, als dies in Kalifornien legal war.

Obdachlosenheim will sich von Kirche nicht einschüchtern lassen

Ein Sprecher des "Francis House" erklärte, man stehe weiter hinter Whitmore und werde die Ziele auch ohne Unterstützung der katholischen Kirche verfolgen: "Wir helfen den Armen. Wir fragen Obdachlose nicht über ihre Meinung zur Homo-Ehe, wir helfen ihnen einfach. Aber die Diözese hat hier wohl eine andere Mission."

Die katholische Kirche in den USA hat bereits mehrfach Hilfsorganisationen Spenden entzogen, wenn sich diese zu homofreundlich gaben: So hat sie in Maine ein Obdachlosenheim bestraft, weil sich der Träger anlässlich eines Volksentscheids für die Öffnung der Ehe ausgesprochen hatte (queer.de berichtete). In der Hauptstadt Washington hat die Kirche ihr soziales Engagement eingeschränkt, nachdem der Stadtrat für eine Öffnung der Ehe gestimmt hatte. Die Katholiken stellten dort die Betreuung von 43 Pflegekindern ein (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 FinalmSposatoEhemaliges Profil
  • 09.03.2012, 16:42h

  • Keine Macht den Kirchen, Moscheen und Tempeln. Wozu das sonst führt sieht man exemplarisch in diesem Artikel.

    Es ist höchste Zeit alle kirchlichen Einrichtungen die in öffentlichem Interesse handeln wie z.B. Krankenhäuser, Heime und sonstigen karitativen Einrichtungen dem Staat zuzuführen. Dafür werden sind alle steuerlichen Sonderkonditionen, Privilegien und Sondergesetze zu streichen.

    Dann kann sich endlich auch die Putzfrau, der Arzt oder die Sekretärin etc. die in solchen katholischen Einrichtungen arbeiten, verpartnern ohne Angst zu haben danach fristlos auf die Straße geschmissen zu werden!
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#2 Fiete_Jansen
  • 09.03.2012, 17:01h
  • "In der Hauptstadt Washington hat die Kirche ihr soziales Engagement eingeschränkt, nachdem der Stadtrat für eine Öffnung der Ehe gestimmt hatte. Die Katholiken stellten dort die Betreuung von 43 Pflegekindern ein."

    Evtl. garnicht schlecht für die Kinder!
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#3 hungerleiterAnonym

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