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  • 15. März 2012 17 2 Min.

Parteichef Heinz-Christian Strache bei einem Wahlkampfauftritt (Bild: Tsui / PD)

In einem Dossier wirft die rechtspopulistische FPÖ Homo-Aktivisten vor, die "Pädophilen-Lobby" zu unterstützen.

Wie das österreichische Nachrichtenmagazin "News" in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, hat der Psychologe Thomas Tayenthal das Dossier "Das Netzwerk der Kinderschänder" per E-Mail vom Büro des freiheitlichen Parteichefs Heinz-Christian Strache versandt. Das Dokument besagt, dass eine einflussreiche Pädophilen-Lobby in Österreich existiere, "die in der Homo­sexuellen-Szene und der Sexualforschung Unterschlupf gefunden" habe.

Das Dossier war offenbar für den internen Gebrauch bestimmt und wurde im Rahmen der Ermittlungen im Fall des Entführungsopfers Natascha Kampusch angefertigt. Kampusch war als Jugendliche von 1998 bis 2006 von einem arbeitslosen Nachrichtentechniker festgehalten worden.

In dem Dossier werden auch Politiker aus konkurrierenden Parteien mit verurteilten Straftätern in Verbindung gebracht, auch angesehenen Institutionen wird "eine zentrale Rolle im nationalen wie internationalen Pädophilen-Lobbying" zugeschrieben. Der Bericht nennt hier unter anderem Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ), Parlamentspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) und Udo Jesionek, den Präsidenten der Opferschutzorganisation "Weißer Ring".

FPÖ: Dossier "falsch bewertet"

Der FPÖ-Pressesprecher erklärte nach der Veröffentlichung in "News", dass die Enthüllungen "falsch bewertet" seien und das Nachrichtenmagazin falsch zitiert habe. Der "News"-Chefredakteur hat diese Vorwürfe aber umgehend zurückgewiesen und erklärt, er könne alle Behauptungen belegen.

Die FPÖ gilt als homofeindlichste der fünf im Nationalrat vertretenen Parteien. Die Vermischung von Homosexualität mit Pädophilie hat bei den Freiheitlichen bereits Tradition: So warf die FPÖ bereits im Dezember 2011 in Wien der Homo-Gruppe Rechtskomittee Lambda vor, Teil der "Pädophilen-Lobby" zu sein (queer.de berichtete). Auch Parteichef Strache hat immer wieder die Gleichstellungspolitik der SPÖ-geführten Regierung polemisiert. So hatte er 2009 in einem Interview von der "Krankheit Homosexualität" gesprochen und damit seine Ablehnung von eingetragenen Partnerschaften zum Ausdruck gebracht (queer.de berichtete).

Die scharfe Rhetorik der FPÖ scheint in Österreich anzukommen: Laut einer Umfrage des Nachrichtenmagazins "profil" käme die Strache-Partei bei Nationalratswahlen derzeit auf 26 Prozent - und wäre damit zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ, die 29 Prozent erhalten würde (ÖVP: 24 Prozent, Grüne: 14 Prozent, BZÖ: 3 Prozent). (dk)

-w-

#1 schwarzwaldbub
#2 poppAnonym
  • 15.03.2012, 13:57h
  • "Laut einer Umfrage des Nachrichtenmagazins "profil" käme die Strache-Partei bei Nationalratswahlen derzeit auf 26 Prozent"

    was stimmt nicht mit den österreichen das die immer so rechtslastig wählen?
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#3 Kristian
  • 15.03.2012, 13:58h
  • Lustig. Das wüsste man dann wohl doch in der homopädophilen Community... Nicht, dass ich was dagegen hätte, wenn die ganzen idiotischen Vorurteile und Vorverurteilungen gegen Pädophile endlich auch mal im großen Stil diskutiert würden...
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