
Wir sind Parfüm! Papst Benedikt XVI. hat einen eigenen Duft kreiert bekommen, berichtet in diesen Tagen die britische Nachrichten-Website "telegraph.co.uk". Ein Duft, der exklusiv für ihn von der Parfüm-Künstlerin Silvana Casoli gemischt wurde. Wie es heißen wird, sei noch Betriebsgeheimnis. Doch zumindest sind ein paar Zutaten bekannt geworden: Linde, Eisenkraut und Gras. Die "Süddeutsche Zeitung" zog den Berliner Parfümeur Lutz Lehmann zu Rate und der urteilte kritisch: "Das erste Problem ist, dass Linde ein sehr süßer Duft ist. Den würde ich eigentlich eher einer Dame empfehlen und nicht einem Herrn. Eisenkraut ist gar nicht erlaubt in einem Parfüm, das wäre das zweite Problem. Gras ist in Ordnung."
Laut "Telegraph" hatte die italienische Duftkünstlerin die Aufgabe, die Naturverbundenheit des aus Bayern stammenden Oberhauptes der katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen. Nach Casolis Angaben sei es eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit gewesen. Doch Parfümeur Lehmann denkt, dass die Richtung stimmt: "Die Duftstoffe würden sicherlich die Persönlichkeit des Papstes unterstreichen, wenn tatsächlich dieser grüne Grasstoff dominiert. Dann würde der Papst irgendwie einen jüngeren Eindruck machen durch diese Frische des grünen Grases." Er selbst hätte aber dem 85-jährigen eher einen warmen Holzduft gewählt, der weniger aggressiv als grünes Gras rieche.
Nun ja, grün als Komplementärfarbe zu den roten Schuhen des Papstes kann ja auch ein interessanter Kontrast sein. Und Tatsache ist auch, dass es mit "Joop! Homme" und "Le Male" von Jean Paul Gaultier durchaus sehr süße Düfte gibt, die gerne von Männern getragen werden - nicht vnur von homosexuellen. (Foto: Wiki Commons / MGA73bot2 / CC-BY-SA-3.0. Montage: queer)