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  • 20. März 2012 33 3 Min.

Seit über 40 Jahren die "Bibel" für den schwulen Reisenden: SPARTACUS International Gay Guide

Der Spartacus International Gay Guide hat erstmals einen "Gay Travel Index" veröffentlicht und dabei 128 Länder unter die Lupe genommen. Schlusslicht ist der Iran.

Von Carsten Weidemann

Eine gute Idee hatten die Kollegen vom Spartacus International Gay Guide: In einer Fleißarbeit haben sie erstmals einen "Gay Travel Index" veröffentlicht und dabei 138 Länder auf ihre Tauglichkeit für schwul-lesbische Reisende untersucht.

Ganz von vorn mussten die Spartacus-Macher freilich nicht anfangen. Der seit über 40 Jahren erscheinende Reiseführer für die Gay Community informiert bereits seit vielen Jahren über die rechtliche Situation von Schwulen und Lesben in seinen Bemerkungen zu den einzelnen Ländern. Die Redaktion steht dabei in regelmäßigem Kontakt zum Auswärtigen Amt, den ausländischen Botschaften in Deutschland sowie LGBT-Aktivisten aus aller Welt.

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Schweden, Belgien und die Niederlande führen die Liste an


Nacktbaden mitten in Stockholm: Schweden belegt im "Gay Travel Index" den ersten Platz (Bild: Richard Ryan/Stockholm Visitors Board)

"Im neuen Gay Travel Index fließen nun neben der aktuellsten Gesetzeslage für Homo­sexuelle, zum Beispiel zum Stand der Homoehe und Adoption oder den Einreisebeschränkungen für HIV-Positive auch Faktoren wie religiöser Einfluss auf Regierungen, das Verbot von Pride-Paraden sowie gezielte Marketingaktivitäten für schwule und lesbische Touristen ein", erklärt Spartacus-Chefredakteur Briand Bedford. Der Index setzt sich aus insgesamt 15 Bewertungskategorien mit jeweils positiven oder negativen Punkten zusammen. Die maximale Punktzahl beträgt 9.

Mit einem Index von 9 Punkten und damit der Höchstpunktzahl steht Schweden an der Spitze der Tabelle. "Eine vorbildliche Gesetzgebung zu Anti­diskriminierung, Homoehe und Adoption machen das Land zum homofreundlichsten Reiseziel überhaupt", so Briand Bedford. Kurz dahinter teilen sich Belgien und die Niederlande den zweiten Platz mit jeweils 8 Punkten, auf Platz drei mit je 7 Punkten liegen Island und Kanada gleich auf.

Mit -14 Punkten findet sich der Iran am Schluss des "Gay Travel Index". Das Verbot von Homosexualität per Gesetz, die Todesstrafe für Homo­sexuelle, Morde an Schwulen und ein extrem hoher religiöser Einfluss machen den Besuch des Landes zu einer Gefahr für Leib und Leben. Zu den am schlechtesten bewerteten Reiseländer für Homo­sexuelle gehören außerdem die Vereinigten Arabischen Emirate, Jamaica, Nigeria, Jordanien, Russland, Ägypten und Malaysia.

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Sonderfall USA: Jeder Bundesstaat einzeln unter die Lupe genommen


Gayfriendly Big Apple: New York gehört zu den Aufsteigern des vergangenen Jahres (Bild: victoriapeckham / flickr / by 2.0)

Einen Sonderfall bilden die Vereinigten Staaten: Auf Grund der unterschiedlichen Gesetzgebung einzelner US-Staaten wurde der "Gay Travel Index" für jeden der 50 Staaten einzeln erstellt. Hier liegen New York und Massachusetts, dank ihrer gezielten Werbung um schwule und lesbische Besucher, vor Vermont, New Hampshire und Conneticut. Das Ende der Tabelle belegen hier die Staaten Alabama und North Carolina.

Dank Legalisierung der Homoehe gehört der US-Bundesstaat New York zu den Aufsteigern des vergangenen Jahres und konnte sich so auf den ersten Platz unter den homofreundlichsten US-Staaten vorrücken. Einer der Absteiger des Jahres ist Ungarn. Durch eine Verfassungsänderung wurde 2011 festgeschrieben, dass eine Ehe ausschließlich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert wird, Rechte von Minderheiten, eine klare Definition der Pressefreiheit sowie Maßnahmen gegen Anti­diskriminierung fehlen.

"Aktuelle Diskussionen um die Legalisierung der Homoehe Kalifornien oder der Ruf nach einem Verbot von Homosexualität im indischen Parlament machen es immer wieder nötig", bestimmte Länder und Regionen besonders im Auge zu behalten", erklärte Spartacus-Chefredakteur Bedford. "Gerade das Beispiel Indien zeigt, dass Gesetzgebung, Religion und öffentliche Meinung manchmal nicht in Einklang miteinander stehen. Auch der EU-Beitrittskandidat Türkei, in dem es keinerlei Gesetze gegen Antidiskrimierung oder der Gleichstellung von Homo­sexuellen gibt, diese zum Teil sogar verfolgt und Pride Paraden nicht genehmigt werden, muss im Auge behalten werden."

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#1 CarstenFfm
  • 20.03.2012, 09:37h
  • Hmmm....
    aber ich gebe zu Bedenken: so viel Szene gibt es in Schweden nicht.

    In Stockholm gibt es keine Gay Sauna (!) und nur einen Cruising Club (SLM) der auch nicht täglich geöffnet hat.
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#2 laassanenAnonym
  • 20.03.2012, 09:53h
  • Antwort auf #1 von CarstenFfm
  • Weil befürchtet wird, dass die Männer dort unter sich bleiben und somit nicht kontrolliert werden können. Das geht in einem totalitär-feministischen Land gaaaaar nicht!
    Im übrigen ist das ganze Land so tödlich langweilig, dass man auf die angeblichen Freiheiten gern verzichtet!
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#3 MarekAnonym
  • 20.03.2012, 10:29h
  • Da sieht man wieder mal, dass Homofreundlichkeit auch wirtschaftlich von Vorteil ist...

    Politiker die Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle diskriminieren und ein Hassklima erzeugen, schaden ihrem ganzen Land (und damit auch allen Heteros) volkswirtschaftlich.
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