Nicht nur mit diesem Logo wird der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie international begangen - die Aktionen sind vielfältig
Die neue Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ruft zusammen mit dem Szenemagazin "blu" dazu auf, rund um den Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai Aktionen in Schulen, am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit zu starten. Die besten Aktionen werden mit fünfmal bis zu 800 Euro gefördert.
Der Schwerpunkt der Aktionen soll darin liegen, "über sexuelle Vielfalt aufzuklären und/oder auf die Geschichte der Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit und der Bundesrepublik hinzuweisen", heißt es in dem Aufruf. "Kreativ sind euch keine Grenzen gesetzt: Ob ihr Flyer drucken, einen Film produzieren oder einfach nur eine Flashmob veranstalten wollt, liegt in euren Händen."
Nach Aussagen von Stiftungsgeschäftsführer Jörg Litwinschuh gegenüber queer.de werden allerdings nur Aktionen im Inland gefördert. Vorschläge sollen samt einer Erläuterung des Finanzierungsbedarfs bis zum 17. April an idaho@mh-stiftung.de geschickt werden oder auf der Facebook-Seite der Stiftung gepostet werden.
Seit 17. Mai 1990 ist Homosexualität für die WHO keine Krankheit mehr
Eine IDAHO-Aktion aus der Türkei
Der Internationale Tag gegen Homophobie (IDAHO), der inzwischen auch Transphobie umfasst, war vor wenigen Jahren von dem Franzosen Louis-Georges Tin initiiert worden. Mittlerweile hat er sich etabliert und wird in über 70 Ländern begangen. Tin wählte bewusst den 17. Mai, weil die Weltgesundheitsorganisation an diesem Tag im Jahr 1990 Homosexualität von der Liste der Krankheiten strich. Mit dem deutschen Paragraf 175 hat die Wahl nichts zu tun.
Während sich in Frankreich auch offizielle Stellen an dem Tag gegen Homophobie beteiligen, werden anderswo Ausstellungen veranstaltet oder Kiss-Ins abgehalten. Selbst aus den abgelegensten Ecken Russlands werden "Rainbow Flashmobs" mit Luftballons gemeldet. Auch in Deutschland gibt es seit Jahren Luftballon-Aktionen oder Treffen zum gleichgeschlechtlichen Händchenhalten.
Der Wettbewerb der im letzten Jahr eingerichteten Stiftung wird als gemeinsame Aktion mit "blu" dargestellt; andere Szenemedien wurden vorab offenbar nicht angefragt oder informiert. Nach Aussage von Litwinschuh beteiligt sich "blu" finanziell nicht an der Sache, die Gewinner werden von "der Bundesstiftung nach ihrer Satzung und ihrem Programm" ausgewählt. (nb)
Eine viel wirkungsvollere Maßnahme wäre es, wenn die Bundesregierung uns endlich rechtlich voll gleichstellen würde und auch Homoaufklärung an Schulen verpflichtend machen würde.
Erst dann macht eine Hirschfeld-Stiftung wirklich Sinn und kann ihre Arbeit voll entfalten.
Aber das ist ja von der schwarz-gelben Gurkentruppe leider nicht zu erwarten.