Mit dieser Kampagne machten im letzten Jahr diverse Sport-Blogs auf die Homophobie im Fußball aufmerksam
Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen hat der Sportausschuss des Deutschen Bundestags während seiner Sitzung am Mittwochnachmittag einen Antrag der SPD-Fraktion zum Thema Homosexualität im Sport abgelehnt. Das berichtet die Parlamentskorrespondenz des Deutschen Bundestags.
In der Vorlage (17/7955) machen sich die Sozialdemokraten für die "Förderung eines offenen Umgangs mit Homosexualität im Sport" stark. Obwohl der Sport für Werte wie Fairness, Toleranz und gegenseitigen Respekt stehe, gebe es "gerade auch im Nationalsport Fußball Ausgrenzungen und verbale Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung". Gefordert wird daher unter anderem, die Mittel für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) im Haushalt 2012 zu erhöhen. Außerdem soll die Fortbildung von Trainern sowie die Entwicklung von Ausbildungskonzepten zur Sensibilisierung für das Thema Homosexualität gefördert werden. Zudem soll dem Antrag zufolge ein dezentrales Netz von Beratungsstellen der Sportverbände geschaffen werden, "an die sich von Diskriminierungen betroffene homosexuelle Sportler und Sportlerinnen wenden können".
Vor dem Ausschuss betonte die SPD-Vertreterin, dass Homosexualität im Sport noch immer ein Tabuthema sei. Zwar würden Funktionäre wie der ehemalige Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Theo Zwanziger, Sportler ermutigen, sich zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen. Aussagen wie die des Kapitäns der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Philipp Lahm, der homosexuellen Fußballern von einem Coming-out abgeraten habe, zeigten jedoch, "wie homophob der Sport sich selbst wahrnimmt".
Union und FDP lehnen ab
Die Unionsfraktion teile viele der in dem Antrag enthaltenen Feststellungen, berichtet "Heute im Bundestag", tue sich jedoch mit den Forderungen schwer, sagte der Unions-Vertreter. So sei man der Auffassung, dass Etaterhöhungen in den Haushaltsberatungen einzubringen seien und nicht in einem Antrag vor dem Sportausschuss. "Auch sei es nicht zielführend, Antirassismusarbeit und Fanprojekte gegen Gewalt in den Stadien in einen Sachzusammenhang zu Homosexualität zu bringen", so die Union in der Zusammenfassung der Parlamentsredaktion. Zudem sehe man die "Verallgemeinerungen" kritisch: Es gebe viele Sportarten, bei denen das Thema "keine belastende Rolle spielt". Aus Sicht der Union wäre der Thematik besser gedient gewesen, wenn man versucht hätte, eine fraktionsübergreifende Initiative auf den Weg zu bringen.
Auch wenn das Grundanliegen unterstützt werde und einige Problembeschreibungen richtig seien, habe man Kritik am Forderungsteil, hieß es aus der FDP-Fraktion. So mache eine generelle Erhöhung der ADS-Mittel keinen Sinn, da noch nicht einmal die in 2011 bereitgestellten Mittel abgerufen worden seien (so hatte die FDP bereits bei den Haushaltsberatungen für eine Kürzung argumentiert, queer.de berichtete). Im Übrigen habe man im organisierten Sport "starke Partner", die in dem Thema aktiv seien und die finanziellen Mittel hätten, um dies umzusetzen. Der FDP-Vertreter verwies zudem darauf, dass "auf Initiative der FDP" die Magnus Hirschfeld Stiftung gegründet worden sei, bei der beispielsweise Forschungsvorhaben zur Homophobie im Sport eingereicht werden könnten.
Die Linke hingegen begrüßte das Aufgreifen des "Tabuthemas" durch die SPD-Fraktion, die Weiterführung der Debatte sei wichtig. Zudem unterstütze man die aufgeführten Forderungen. Ein "kleiner Mangel" sei es laut dem Vertreter der Linksfraktion, dass transsexuelle Sportler nicht mit einbegriffen seien. Ebenso wie die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmte die Linksfraktion im Anschluss dem Antrag zu.
Bundeshaushalt: Pro Jahr unter 250.000 Euro für LGBT-Projekte
Durch eine Antwort auf eine Anfrage der Linken wurde zugleich bekannt, wieviel Geld der Bund in schwul-lesbische Projekte gibt: pro Jahr durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend knapp über 100.000 Euro (130.000 2007, 150.000 2008/2009 und 110.000 in den beiden Jahren darauf). Das Geld ging dabei an Projekte des LSVD sowie an den dort angesiedelten Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen (Befah). Aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans erhielt das Jugendnetzwerk Lambda zudem pro Jahr 109.000 Euro, im letzten Jahr 117.000 Euro. Nicht mitgerechnet ist dabei die Einrichtung der Magnus-Hirschfeld-Stiftung. (hib/nb)
Wichtig wäre auch, wenn sich die Sportler langsam mal outen, auch wenn ich mir der gefahr des Outings durchaus bewußt bin, deshalb fänd ich besser wenn sich alle Schwulen Fussballer die sich ja wohl untereinader sicher vielleicht kennen zusammen tun um dann sich gemeinsam zu Outen, denn gemeinsam sind wir stark...