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Grundrechteagentur
EU-Umfrage zur Lage von Schwulen und Lesben
- 03. April 2012 2 Min.

(Bild: www.lgbtsurvey.eu)
Die EU-Grundrechteagentur hat eine Online-Befragung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transpersonen gestartet, mit der das Ausmaß der Diskriminierung in den Mitgliedsstaaten festgestellt werden soll.
Durchgeführt wird die Umfrage von dem in Brüssel ansässigen Meinungsforschungsinstitut Gallup Europe in Kooperation mit ILGA-Europe, dem Dachverband schwul-lesbischer Gruppen auf dem Kontinent. Die Befragung richtet sich an sexuelle Minderheiten in allen EU-Staaten und Kroatien, das planmäßig in 15 Monaten der Union beitreten wird.
Die Grundrechteagentur will die Daten dazu nutzen, die Gleichbehandlungspolitik für sexuelle Minderheiten auf EU-Ebene weiterzuentwickeln. Es soll festgestellt werden, in welchen Bereichen noch Defizite herrschen. So wird unter anderem nach der persönlichen Wahrnehmung und Reaktionen auf Homophobie bzw. Transphobie gefragt – etwa, ob der Befragte negative Reaktionen erfahren hat, weil er sich "zu weiblich" oder "zu männlich" verhalten hat. Auch Gewalterfahrungen oder Diskriminierung am Arbeitsplatz ist Teil des Fragenkatalogs, ebenso wie Fragen nach dem Coming-out-Status. Zudem interessiert die EU-Agentur, ob die Befragten ihre eigenen Rechte überhaupt kennen.
LSVD: Macht alle mit!
Der Lesben- und Schwulenverband ruft zur Teilnahme an der 20 Minuten dauernden Online-Befragung auf. "Je mehr Menschen sich daran beteiligen, desto aussagekräftiger und verlässlicher sind die Ergebnisse", erklärte der Verband. "Jede Antwort trägt dazu bei, dass die EU die Anliegen von LSBT ernst nimmt und politische Initiativen startet, die darauf abzielen, rechtliche und gesellschaftliche Diskriminierung zu bekämpfen." Zwar gebe es hin und wieder Berichte über das Ausmaß der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Europa. Es gebe aber kein vergleichbares statistisches Material über die täglichen Diskriminierungserfahrungen in den verschiedenen Ländern.
Die Befragung wird anonym in allen EU-Sprachen und auf Türkisch durchgeführt. Sie läuft bis Ende Juni 2012. Die Ergebnisse sollen dann im Frühjahr 2013 veröffentlicht werden.
Die Agentur für Grundrechte mit Sitz in Wien ist eine 2007 von der Europäischen Union geschaffene Institution, die den Schutz der Grundrechte in den EU-Ländern überwacht. Sie hat bereits mehrfach die Ungleichbehandlung von sexuellen Minderheiten beklagt. Ihre Vorläuferorganisation war die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. (dk)
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Von wegen macht alle mit, das geht gar nicht!
Mein Mann (Italiener) und ich Schweizer, beide in der Schweiz lebend erhalten, nach dem wir schon einige Fragen beantwortet haben plötzlich folgende Mitteilung:
"Grazie per la Sua disponibilità a partecipare al sondaggio. Tuttavia Lei non rientra nel gruppo target di questo studio e non Le sarà consentito di compilare il seguito del questionario. La ringraziamo Suo interesse al Sondaggio Europeo LGBT!"
In der Schweiz leben acht Millionen Menschen, davon haben über eine Million einen EU-Pass oder sind Schweiz/EU-Doppelbürger. Fast eine halbe Million Schweizer leben in der EU. Alle diese Menschen, deren Erlebnisse und Diskriminierungserfahrungen, die sich mit Sicherheit auch nicht nur auf das Nicht-EU Land Schweiz beziehen, interessieren niemanden.
Klar ist, dass damit die Ergebnisse verfälscht und nur begrenzt Aussagekraftig sein werden. Und mit Verlaub, so was grenzt mit sehr an Rassismus! Auf Türkisch kann einer dann aber teilnehmen!!! Aber ach so, die haben ja eine Sonderstellung, die wollen ja beitreten!