Die Urheber dieses Plakats müssen in die Spiele ihres Lieblingsteams in den nächsten drei Jahren im Fernsehen anschauen
Der Fußballclub Borussia Dortmund hat ein je dreijähriges Stadionverbot gegen mehrere Fans ausgesprochen, die Mitte März ein homophobes Transparent während eines Bundesligaspiels hochgehalten hatten.
BVB-Geschäftsführer Hans Joachim Watzke erklärte am Montag nach dpa-Angaben, dass der Verein mit dem Ultra-Fanclub, der die Transparente zu verantworten hatte, ein intensives Gespräch geführt habe, woraufhin sich die Fans öffentlich entschuldigt hätten. "Wir haben in diesem Gespräch einmal mehr sehr deutlich gemacht, dass Borussia Dortmund für Toleranz, Weltoffenheit und respektvollen Umgang mit jedermann steht", so Watzke.
Mehrere Verantwortliche erhielten wegen der Schwere des Vergehens jedoch ein dreijähriges Stadionverbot. Wie viele Fans des augenblicklichen Tabellenführers betroffen waren, teilte der BVB nicht mit.
Beim Spiel gegen Werder Bremen hatten Fans in der Südtribüne ein Transparent mit der Aufschrift: "Lieber 'ne Gruppe in der Kritik als Lutschertum und Homofick" hochgehalten. Es soll nur eine Minute zu sehen gewesen sein, allerdings hatte ein Besucher ein Foto des Transparents gemacht, das sich via Twitter wie ein Lauffeuer verbreitete (queer.de berichtete). Die homophobe Aufschrift wurde am selben Abend sogar zum Thema im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Nach Angaben des Sportblogs "Libero" soll mindestens ein weiteres homophobes BVB-Fantransparent bei diesem Spiel zu sehen gewesen sein - die Aufschrift lautete: "Gutmenschen, Schwuchtel, Alerta-Aktivist, wir haben euch im '20 gegen 100' gezeigt, was Fußball ist".
Der BVB hatte sich zwei Tage nach dem Vorfall für die homophoben Aussagen entschuldigt und versprochen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Das DFB-Sportgericht hat schließlich eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro gegen den Verein verhängt und das Transparent als "unsportliches Verhalten" gegeißelt (queer.de berichtete). Mit der Geldstrafe rügte der DFB zudem einen Kanonenschlag, ein Bengalisches Feuer und einen Bierbecherwurf auf das Spielfeld. (dk)