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"Politische Störmanöver"
Electronic Arts verteidigt Homo-Paare in seinen Games
- 10. April 2012 3 Min.

Bei "Mass Effect 3" müssen die Hauptfiguren nicht mehr unbedingt großbusige Blondinen anbaggern (Bild: Electronic Arts)
In den Computerspielen "Mass Effect 3" und "Star Wars: The Old Republic" sind auch gleichgeschlechtliche Beziehungen möglich - Spielehersteller Electronic Arts (EA) reagiert nun auf heftige Kritik von christlichen Aktivisten.
In den USA haben evangelikale Lobbygruppen bereits seit Monaten gegen die beiden Spiele protestiert, die EA in den letzten Monaten auf den Markt gebracht hat. Das Branchenmagazin "Gamesindustry International" berichtet, dass bereits "mehrere tausend" Beschwerden beim Spielehersteller eingegangen seien. Die Kritiker warfen EA vor, Kindern mit den Games den "homosexuellen Lebensstil" beibringen zu wollen.
Jetzt beschuldigte EA-Sprecher Jeff Brown die Kritiker, dass sie auf dem Rücken der Firma ihre politischen Ziele durchsetzen wollten: "Hier geht es nicht um den Schutz von Kindern, sondern um politische Störmanöver", erklärte Brown. Er reagierte auch auf Vorwürfe der christlichen Kritiker, dass Homo-Aktivisten die Computerspiel-Firma dazu gezwungen hätten, gleichgeschlechtliche Beziehungen in Spielen möglich zu machen: "Niemand hat Druck auf EA ausgeübt, LGBT-Figuren in unsere Spiele zu integrieren", so Brown. "Wir haben uns aber mit LGBT-Gruppen getroffen und Internet-Foren gegen Mobbing unterstützt. Kurz gesagt: Wir geben eine Option für gleichgeschlechtliche Beziehungen in unseren Spielen, aber wir tolerieren keine Hassparolen."
Homo-Aktivisten die "größte Gefahr für das Imperium"

In einem Brief an EA notiert ein Evangelikaler handschriftlich: "Erinnert euch an Sodom"
Mehrere christlich-konservative Lobbygruppen hatten zuvor ihre Mitglieder zu Beschwerden und zum Boykott aufgerufen. So erklärte das Family Research Council zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen im Star-Wars-Spiel, dass "homosexuelle Aktivisten die größte Gefahr für das Imperium" seien (queer.de berichtete). Bei diesem Spiel wäre ein Boykott für die Hersteller schmerzhaft, da sie konservativen Schätzungen zufolge 80 Millionen Dollar für die Entwicklung des Spiels aufgewendet haben - andere Experten gehen sogar vom Doppelten aus. Bislang hat der Boykottaufruf jedoch keinen spürbaren Effekt.
Die Gay and Lesbian Association Against Defamation (GLAAD) erklärte, dass christlich-konservative Gruppen derzeit immer weniger Einfluss im Kampf gegen Homosexualität hätten: "Hassbotschaften werden an Organisationen gerichtet, die unsere Rechte unterstützen. Allerdings erhalten diese Organisationen dann eine überwältigende Unterstützung aus der Öffentlichkeit", sagte GLAAD-Sprecher Matt Kane. Als Beispiel nannte er den Großkonzern Starbucks, der sich Anfang des Jahres für die Öffnung der Ehe ausgesprochen hatte (queer.de berichtete). "Nachdem Starbucks die Position öffentlich gemacht hatte, gab es die 'Vergesst Starbucks'-Kampagne, die 25.000 Menschen unterstützt haben. Als Reaktion haben aber 600.000 Menschen die Petition 'Danke, Starbucks' unterschrieben." Eine ähnliche Unterstützung gebe es nun auch für Electronic Arts. So haben mehr als 60.000 Menschen eine Petition für Homo-Paare in "Star Wars"-Spielen unterschrieben. Die "Krieg der Sterne"-Figur Meister Yoda appelliert darin, dass Homo-Hasser das Spiel nicht gewinnen sollten: "Deine Stimme fordert EA auf, der dunklen Seite der Macht fernzubleiben". (dk)

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