Jenna Talackova ist bereits die schönste Kanadierin – wird sie jetzt auch noch die schönste Frau des Universums?
Die amerikanische Miss-Universe-Organisation hat am Dienstag in Abstimmung mit der Homo-Organisation Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) verkündet, dass künftig Mann-zu-Frau-Transsexuelle ohne Einschränkungen am Wettbewerb teilnehmen dürfen.
"Alle Frauen, die transsexuell sind, dürfen bei den Schönheitswettbewerben mitmachen", so GLAAD. Anlass war der Streit um Jenna Talackova, die sich als erste Transsexuelle für "Miss Universe Canada" bewarb. Die 23-Jährige könnte sich damit eigentlich für den "Miss Universe"-Wettbewerb qualifizieren, wurde aber wegen ihrer Transsexualität im März nicht zugelassen. Grund: In den Miss-Universe-Regeln sei festgelegt, dass die Kandidatinnen bereits als Frauen geboren sein müssten. Nach einer Protestwelle erklärte die Miss-Universe-Organisation in der vergangenen Woche, dass sie ausnahmsweise doch starten dürfe.
Nach ihrem Ausschluss übernahm die amerikanische Promi-Anwältin Gloria Alred den Fall der Frau aus Vancouver. In einer Pressekonferenz hatte Talackova erst vor einer Woche erklärt, wie schmerzlich der Ausschluss für sie gewesen sei: "Ich bin ja eine Frau. Ich bin aus allen Wolken gefallen und finde den genannten Grund unfair. Ich habe ja nie Sonderrechte verlangt, sondern wollte nur wie alle anderen behandelt werden."
Talackova erklärte, sie fühlte sich schon seit ihrer frühesten Kindheit als Mädchen und begann im Alter von 14 Jahren mit einer Hormontherapie. Als sie 19 Jahre alt war, hat sie sich geschlechtsanpassenden Operationen unterzogen.
Der Miss-Universe-Schönheitswettbewerb wird bereits seit 1952 durchgeführt und gehört zum Imperium des Milliardärs Donald Trump. In einem Interview mit TMZ hatte Trump erklärt, dass es ihm egal sei, ob Talackova am Wettbewerb teilnehmen dürfe oder nicht. Der 65-Jährige wurde vor wenigen Monaten als republikanischer Präsidentschaftskandidat gehandelt – und unter anderem kritisiert, weil er die Ehe als exklusive Verbindung von Mann und Frau bezeichnet hatte (queer.de berichtete). (dk)
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