Ein Knopfdruck outete Peter TerVeer am Arbeitsplatz
Ein früherer Mitarbeiter der Bibliothek des US-Kongresses erklärte, sein Chef habe auf Facebook von der Homosexualität des Angestellten erfahren. Er sei deshalb gemobbt und anschließend gefeuert worden.
Wie NBC News berichtet, ist Peter TerVeer zum Verhängnis geworden, dass er im sozialen Netzwerk bei der Seite "Two Dads" den "Gefällt mir"-Button gedrückt habe (Motto der Seite: "Zwei Väter sind besser als keiner"). Sein gläubiger Vorgesetzter habe daraufhin wiederholt gesagt und gemailt, dass Homosexualität eine Sünde sei, und ihm mit dem Höllenfeuer gedroht. "Jesus verbietet sexuelle Unsittlichkeit einschließlich Homosexualität, Ehebruch und vorehelichem Sex", schrieb er in einer seiner E-Mails.
TerVeer erklärte, das andauernde religiöse Mobbing habe ihm derart seelisch zugesetzt, dass er in psychologische Behandlung musste. Als sein Arzt ihn einen Monat lang krank schreiben ließ, war das ein Vorwand für die Bibliothek, den Mitarbeiter zu feuern. Für TerVeer ein hartes Los: Er brauchte seine Ersparnisse auf und verlor seine Wohnung, weil er die Miete nicht mehr zahlen konnte.
Klage wegen religiöser Diskriminierung geplant
Der "Gefällt mir"-Button ist einer der Erfolgsgeschichten von Facebook
Der Anwalt TerVeers hat nun Beschwerde bei der Antidiskriminierungsstelle der Bibliothek eingereicht, die bis Mitte Mai entscheiden wird. Danach ist auch eine Klage vor dem Arbeitsgericht möglich. Man werde notfalls auf religiöse Diskriminierung klagen, erklärte der Anwalt, weil es hier härtere Gesetze gebe als gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung. Damit könnte TerVeer eine höhere Entschädigung erhalten.
Die Bibliothek will sich zum laufenden Verfahren nicht äußern. Sie teilte jedoch mit, dass sie Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung oder der Religion nicht dulde.
In den USA ist in den letzten Monaten eine Debatte über soziale Netzwerke und das Verhältnis zum Arbeitgeber entstanden. Manche Firmen hatten von Bewerbern etwa verlangt, ihnen ihr Facebook-Passwort aszuhändigen. Diesen Monat hat Maryland als erster Bundesstaat einen Gesetzentwurf beschlossen, der diese Praxis verbietet. (dk)
Also wenn das Jesus zu mir gesagt hätte, der hätte ganz schön was "er-lebt"...