
Wenn christliche und islamische Fanatiker etwas eint, dann ihr Hass auf Nichtgläubige und Homosexuelle. So protestierten einige Dutzend Mitglieder beider Gruppen am Wochenende vor der Global Atheist Convention, die im australischen Melbourne stattfand. Wie ein Lauffeuer hat sich nun die Geschichte vom schwulen Paar Gregory Storer und Michael Barnett im Internet verbreitet, die vor islamistischen Demonstranten demonstrativ küssten - und natürlich persönlich beschimpft wurden. In seinem Blog bedauert Gregory, dass Hass wie dieser immer noch möglich ist:
Mein Partner Michael und ich haben den Augenblick genutzt und uns vor der [islamistischen] Gruppe geküsst. Wir wissen, dass Schwule und Lesben in manchen islamischen Staaten für ihre Sexualität verfolgt und hingerichtet werden. Es war also eine ideale Möglichkeit, gegen diese Einstellung vorzugehen und uns zu küssen. Als wir anfingen, haben die Muslime angefangen "Brennt in der Hölle" zu brüllen. Es ist verrückt, dass solche Homophobie in Australien noch möglich ist. Es ist unglaublich, dass sich diese Männer, ohne dass jemand etwas dagegen sagt, hinter ihrer Religion verstecken dürfen und sie als Waffe nutzen, um Menschen niederzumachen.
In einem Internetvideo wurden die Bilder der Demo zusammengestellt (der Kuss kommt ganz am Ende):
Die Islamisten trugen bei ihrer Demonstration Schilder mit martialischen Aufschriften wie "Atheismus ist ein Krebs - Islam ist die Antwort". Nur bei der Rechtschreibung haperte es etwas. Christliche Fundamentalisten kamen mit ähnlich albernen Schildern. Beispiel: "Die Hölle ist schrecklich".
Auf der Konferenz sprachen weltweit bekannte Atheisten wie der britische Biologie-Professor Richard Dawkins oder die niederländische Politikerin Ayaan Hirsi Ali. Auch in Deutschland finden Atheisten-Konferenzen statt, so etwa die Tagung "Perspektiven des Atheismus - national, regional, global", zu der sich vom 25. bis zum 27. Mai Atheisten aus ganz Europa in Köln treffen werden. Bei dieser Zusammenkunft soll nach Angaben des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Ahteisten (IBKA) über Bereiche diskutiert werden, in denen sich die Religion "in unser Leben einmischt, auch in das von Personen, die nicht religiös sind." Ausdrücklich geht es auch um die "Diskriminierung gleichgeschlechtlich orientierter Menschen". (dk)
Steht bei irgendjemanden im Ort so ein Stand? Vielleicht könnte ja Queer.de einen Fototermin machen und Paare vor so einem Stand begleiten?!