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  • 25. April 2012 28 2 Min.

Der 16-Jährige wurde fast zwei Wochen lang in der Drogenklinik festgehalten (Bild: marshak.ru)

Russische Medien berichten über die Geschichte eines 16-jährigen Jungen, der nach Bekanntwerden seiner Homosexualität von seiner Familie in eine Drogenklinik gesteckt und mit Medikamenten vollgestopft wurde.

Iwan Kartschenko ist nach Angaben von "RIA Novosti" am Mittwoch aus der Moskauer Drogenklinik "Marschak" entlassen worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber bereits eine Odyssee hinter sich: Er wurde unter anderem gezwungen, wegen seiner Homosexualität zwölf Tage in der Klinik zu verbringen. Erst nachdem sich Freunde und Aktivisten für Kartschenko einsetzten, wurde er freigelassen. Zu seinen Unterstützern gehörte auch der linke Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarew.

Zunächst wurde Anfang April auf Initiative seiner Großmutter eine Hexe auf Kartschenko angesetzt, die ihm den "Geist der Homosexualität" austreiben sollte. Daraufhin steckte ihn seine Familie am 11. April in eine psychiatrische Klinik. Als er ausbrach und wieder nach Hause zurückkehrte, wurde er zwei Tage später in die geschlossene Klinik für Drogenabhängige eingewiesen, obwohl weder eine Drogen- noch eine Alkoholabhängigkeit festgestellt worden ist, erklärte seine Anwältin. In der Anstalt soll er starke Psychopharmaka erhalten haben, so dass er sogar die Namen seiner Freunde vergaß.

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"Lieber behindert als schwul"

Der Junge befindet sich nun bei seiner Mutter, die kein Problem mit seiner Homosexualität haben soll. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Freiheitsentzuges aufgenommen. Nach Angaben einer Moskauer Radiostation soll der Vater zum Jungen gesagt haben: "Mir ist lieber, wenn du behindert oder ein Zombie bist als schwul".

In Russland herrscht eine zutiefst homofeindliche Atmosphäre. So wurde in St. Petersburg und anderen Regionen "Werbung" für Homosexualität verboten (queer.de berichtete). Mehrere Aktivisten sind bereits festgenommen worden. Das Verbot wird einer aktuellen Umfrage zufolge von 86 Prozent der Russen unterstützt. Zudem hat Russland als einziges Land seine Zustimmung zu einer G8-Erklärung verweigert, mit der Minderheitenrechte geschützt werden sollen. Der russische Vizeaußenminister bezichtige Schwule und Lesben, "aggressive Propaganda" für ihre "Verhaltensweise" zu betreiben (queer.de berichtete).

#1 eMANcipationEhemaliges Profil
  • 25.04.2012, 15:51h

  • Furchtbar. Da fehlen mir die Worte. Meiner Meinung nach sollte die Grossmutter und der Vater in die Psychatrie ... unglaublich auch dass die Ärzte da mitmachen, sie sollten es besser wissen.
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#2 Jadughar
  • 25.04.2012, 17:20hHamburg
  • Das ist schwere Körperverletzung, wenn solche Gifte wie Psychopharmaka in jemanden hineinpumpt wird. Als gesundmachende Nahrungsmittel kann man diese nicht verwenden. Es ist medizinisch absurd, mit Zerstörung etwas heilen zu wollen, wo man eigentlich etwas Schadhaftes in Ordnung bringen müßte. Abgesehen daß gesunde menschliche Eigenschaften wie Liebesvermögen nicht heilbar sind.
    Ich hoffe, das Opfer verklagt alle Täter!
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#3 FinalmSposatoEhemaliges Profil
  • 25.04.2012, 18:38h
  • Antwort auf #1 von eMANcipation

  • "unglaublich auch dass die Ärzte da mitmachen, sie sollten es besser wissen."

    Keine falsche Ehrfurcht und keine Illusionen vor den weißen Kitteln mein Lieber!

    Die Geschichte zeigt leider, dass deren hippokratischer Eid oft nicht viel taugt. Du musst nicht mal weit in der Geschichte zurück gehen. Auch heute noch attestieren "Ärzte" in vielen Ländern beim foltern. Selbst in westlichen Ländern (USA) führen sie bei der Todesstrafe manchmal den Tod von Gesunden herbei!

    Es gibt zum Glück überall gute, ganzheitliche, menschliche Ärzte.

    In Deutschland kommst du ohne Privatversicherung in vernünftiger Frist kaum je an diese guten Ärzte ran!

    Die meisten stehen auch in Europa längst in Diensten von Pharmariesen statt von Patienten und beginnen das Studium oft nur aus monetären Gründen, leider!
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