Mitt Romney will im November die Präsidentschaftswahlen gegen Barack Obama gewinnen
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney soll einem Zeitungsbericht zufolge Mitte der 60er Jahre einen schwulen Mitschüler gemobbt haben - der Politiker erinnert sich an nichts, bedauert aber "viele Dummheiten".
Die "Washington Post" hat am Donnerstag berichtet, dass der damals 17-jährige Romney mit Schulfreunden gezielt gegen einen schwulen Schüler vorgegangen sei. Er besuchte damals eine Elite-Privatschule in Bloomington (Michigan). Das Mobbing wurde von fünf seiner früheren Klassenkameraden bestätigt.
Demnach sollen Romneys Freunde, darunter ein Ringkampf-Meister und ein Football-Kapitän, den schwulen Schüler eines Tages überwältigt haben, während Romney das blondierte Haar des Jungen abschnitt. Das Mobbing-Opfer habe damals panisch um Hilfe geschrien.
Der frühere Schüler Phillip Maxwell erinnert sich, wie er mit Romney gegen den schwulen Schüler, der 2004 an Krebs verstarb, vorgegangen sei, weil er dessen Aussehen als "falsch" empfunden habe. Auch Maxwell hat sich an der Schikanierung des jungen Schwulen beteiligt, bereut aber nach eigener Aussage heute seine Tat: "Das spukt heute noch in meinem Gedächtnis herum", sagte er der Zeitung.
Romney erinnert sich nicht
Romney erklärte nach der Veröffentlichung des Artikels, er könne sich an den Vorfall nicht erinnern: "Ich glaube nicht, dass ich den Typen damals für einen Homosexuellen gehalten habe. Daran haben wir damals nicht gemacht in den 60er Jahren", so Romney gegenüber "Fox News Radio". "Es ist keine Frage, dass ich viele Dummheiten in der Highschool gemacht habe. Wenn ich jemand damit weh getan habe, tut mir das Leid und ich entschuldige mich dafür." Er sagte weiter, dass er als Highschool-Schüler ein anderer Mensch gewesen sei und sich insbesondere durch seine Arbeit für die Mormonenkirche verändert habe. Romney war in den 80er Jahren Bischof für die amerikanische Religionsgemeinschaft.
Das Thema Mobbing gegen Homosexuelle ist in den vergangenen Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, weil es immer mehr Berichte über Selbstmorde von schwulen Jugendlichen gab, die von ihren Mitschülern brutal gemobbt wurden. Im letzten Monat wurde etwa über den Freitod eines 14-Jährigen aus Iowa berichtet, der nach seinem Coming-out von seinen Mitschülern bedroht worden war (queer.de berichtete).
Die Meldung über Romneys Vergangenheit platzt mitten in den US-Wahlkampf, nur einen Tag, nachdem sich Barack Obama erstmals als Präsident für die Öffnung der Ehe ausgesprochen hat (queer.de berichtete). Auf die Ankündigung reagierte Romney mit den Worten: "Meine Ansicht ist, dass die Ehe eine Verbindung zwischen Frau und Mann ist". (dk)