Jim Parsons spielt in der "Big Bang Theory" den genialen Wissenschaftler und Science-Fiction-Fan Sheldon Cooper (Bild: CBS Broadcasting Inc.)
In einem Porträt in der "New York Times" hat sich TV-Star Jim Parsons ("The Big Bang Theory") in einem Nebensatz offiziell geoutet.
Der Artikel in der angesehensten amerikanischen Tageszeitung berichtet von einem Gastauftritt Parsons im Broadway-Stück "The Normal Heart" von Homo-Aktivist Larry Cramer. Zum Ende des Textes heißt es: "'The Normal Heart' ist für ihn auf mehreren Ebenen wichtig: Herr Parsons ist schwul und seit zehn Jahren in einer Beziehung". Parsons hat dieser Formulierung offenbar ausdrücklich zugestimmt. Bislang hatte er sich mit Aussagen zu seinem Privatleben stets zurückgehalten.
In Hollywood ist die sexuelle Orientierung Parsons kein Geheimnis gewesen. Bereits 2010 outete ihn das Revolverblatt "National Enquirer", das an Supermarktkassen verkauft wird (queer.de berichtete). Darin wurde über die langjährige Beziehung mit seinem Partner Todd Spiewak und über eine bevorstehende Hochzeit berichtet. Ein paar Monate später berichtete der "Enquirer", dass die Hochzeit abgesagt wurde, weil Parsons angeblich keine Kinder haben wollte. Die Männer seien aber ein Paar geblieben.
Keine Alibi-Frauen
Wirklich versteckt hatte Parsons seine sexuelle Orientierung in der Vergangenheit nie. So erschien er zu öffentlichen Anlässen – anders als viele seiner heimlich schwulen Kollegen – nie mit einer Alibi-Frau, sondern nahm seinen Partner oft zu Preisverleihungen mit. Als er im vergangenen Jahr zum zweiten Mal für "Big Bang Theory" den Golden Globe erhielt, dankte er in seiner Rede seinem Partner, allerdings versteckt zwischen vielen anderen Namen. Homo-Blogger haben den besonders unter jüngeren Amerikanern beliebten Schauspieler aufgefordert, sich öffentlich zu seiner Sexualität zu bekennen, um schwulen Jugendlichen ein Vorbild zu sein.
In den letzten Jahren haben sich immer mehr schwule Hollywood-Schauspieler geoutet, weil dies offenbar nicht mehr als Karrierekiller empfunden wird. So verkündeten zuletzt Zachary Quinto (Spock im neuen "Star Trek") und Matt Bomer (Hauptdarsteller in "White Collar") ihr Coming-out.
"Big Bang Theory" läuft bis mindestens 2014
Parsons spielt in der "Big Bang Theory" bereits seit 2007 den theoretischen Physiker Sheldon Cooper. Er wird als genialer Wissenschaftler mit mangelnder Sozialkompetenz dargestellt. Außerdem hat er in der Serie keinerlei Interesse an Sex geäußert, hat aber seit 2011 mit Neurobiologin Amy Farrah Fowler eine Freundin. Die Serie hat in den USA gerade die fünfte Staffel beendet und ist mit Einschaltquoten von durchschnittlich 16 Millionen eine der erfolgreichsten aktuellen Serien. Der Sender CBS hat die "Big Bang Theory" daher bereits bis Mitte 2014 verlängert. In Deutschland läuft die Senung auf Pro Sieben und lockt dort bis zu zwei Millionen Zuschauer vor den Fernseher. (dk)
Ich bin mir meiner Homosexualität seit dem 16. Lebensjahr bewusst und habe nie ein Geheimnis drum gemacht. Viel Tam-Tam jedoch auch nicht.
Alibi-Frauen finde ich für im Übrigen vollkommen in Ordnung. Jeder entscheidet selbst, wer und wie viele etwas über einen wissen. Ich hätte keine Lust als Filmstar, dass selbst meine Sexleben öffentlich diskutiert wird. In diesem Sinne hat eine Alibi-Frau auch nichts mit Verleugnen zu tun: Ein Schutz der Privatsphäre muss doch jedem möglich sein.